Willkommen zurück in der Welt der klassischen Marvel-Comics. Die Ausgaben 11 bis 20 erschienen von Februar bis November 1978 und kosteten jeweils $0,35 USD. Ein heutzutage unglaublicher Preis. Die Story stammt jeweils von Archie Goodwin, lediglich in Heft 17 hatte er Chris Claremont als Co-Autor. Nummer 11 bis 15 wurden von Carmine Infantino und Terry Austin gezeichnet, für Heft 16 zeichneten Walt Simonsons und Bob Wiacek, Nummer 17 wurde von Herb Trimpe und Allen Milgrom gezeichnet, die 18, 19 und 20 stammen aus der künstlerischen Feder von Carmine Infantino und Bob Wiacek. Die deutsche Übersetzung stammt von Michael Nagula und erschien am 20.05.2009 als Star Wars Classics #2: Das Imperium schlägt zu bei Panini.
Zu Beginn folgen wir Han Solo, Chewbacca und dem Rasenden Falken, die von ihrem letzten Abenteuer auf Aduba 3 die Rebellenallianz anfliegen wollen. Auf diesem Flug müssen sie allerdings erneut durch den galaktischen Sektor, in dem Rotbart und seine leicht bekleidete Piratenbande unterwegs sind, von denen sie selbstverständlich direkt aufgegabelt werden. Echt mal, warum tragen die keine Hosen?
Prinzessin Leia unterdessen ist auf dem Weg ins Drexel-System, um nach Luke Skywalker zu suchen, zu dem der Kontakt in diesem System abgebrochen war. Jedoch wird auch sie von den Piraten aufgegriffen. Durch eine List jedoch schaffen es die Rebellen Rotbart davon zu überzeugen das Drexel System anzufliegen, in dem Luke Skywalker auf einem namenlosen Wasserplaneten abgestürzt und zwischen die Fronten eines Krieges geraten ist, in dem es heißt Metall gegen Biomasse.
Diese Storyline findet ungefähr zur Hälfte des Bandes ihr Ende und wird von zwei kurzen Geschichten ersetzt, die einmal eine Rückblende in Lukes Jugend, um genau zu sein Biggs letzten Tag auf Tatooine, und einmal Jaxxon den Hasen und seine Kumpanin zeigen. Dabei treffen wir auf einen Ex-Imperialen, der inzwischen eine Mischung aus dem Punisher und dem Terminator ist.
Die nächste langfristige Handlung spielt zunächst im All in einem ungenannten System, doch aufgrund mehrerer unglücklicher Fügungen müssen unsere Helden die Raumstation Das Rad anfliegen, die aufmerksame Leser unseres Blogs, sowie Leser, die die Legenden chronologisch verfolgen, bereits aus Klonkriege I – Die Verteidigung von Kamino kennen. Im Gegensatz zu der Ähnlich aufgebauten Station aus Darth Maul – In Eisen werden hier jedoch keine illegalen Gefangenenkämpfe, sondern ganz legales Glücksspiel ausgetragen. Natürlich sind Han, Luke, Leia, Chewie, R2 und 3PO nicht freiwillig hier…
Wenn man sich wieder an den für die Classics üblichen Zeichenstil gewöhnt hat, kann man die Zeichnungen dann tatsächlich auch genießen. Es gibt einige großformatige Bilder, die sich wirklich gut ansehen lassen und gerade die selten vorkommenden weiblichen Charaktere sind gut gelungen. Han und Luke erinnern mich immer noch an He-Man, aber das kann ja mal vorkommen. Allerdings verstehe ich immer noch nicht und ich will es ehrlich gesagt auch gar nicht verstehen, warum Rotbarts Piraten keine Hosen tragen…
Chewbacca hingegen finde ich durchweg schlecht gezeichnet. Hier erinnert er eher an einen zu groß geratenen Orang-Utan, statt an einen Wookiee. Das ginge auch besser.
Auch die Übersetzung lässt an einigen Stellen Verbesserungen zu, da fast nie das Perfekt eines Verbs benutzt wurde, sondern fast ausschließlich Präteritum. Bei Sätzen wie „Sie ließen uns entkommen.“ Frage ich mich, ob da nicht die Perfekt-Form besser gewesen wäre.
Die Stories finde ich jedoch sehr spannend und freue mich auf die nächsten Bände, für Einsteiger in den Legends-Bereich, oder die Classics-Comics ist Band 2 allerdings nicht geeignet, da er auf Band 1 aufbaut. Von mir gibt es für Das Imperium schlägt zu! vier Holocrons.