Rezension: Star Wars Comic-Kollektion, Band 4: Mein Bruder, mein Feind!

In unserer Rezensionsreihe zur Star Wars Comic-Kollektion von Panini geht es heute mit Band 4: Mein Bruder, mein Feind! weiter. Der Band ist seit dem 14.10.2016 im Zeitschriften- und ab 17.10.2016 im Buchhandel für 12,99 EUR erhältlich.

Der Comic

Der Legends-Comic Mein Bruder, mein Feind! erschien in den USA bei Dark Horse in sechs Einzelheften mit der Rebellion-Reihe, und zwar vom 1. März bis zum 6. Dezember 2006. Dabei stammt die Story von Rebellion #0: Crossroads von Autor Thomas Andres und Zeichner Michel Lacombe. Rebellion #1-5 mit dem Handlungsbogen My Brother, My Enemy wurden von Rob Williams geschrieben und von Brandon Badeaux illustriert. Für alle sechs Hefte zeichnet sich Will Glass als Kolorist verantwortlich.

Hierzulande wurde die Geschichte relativ zeitnah von Panini vom 19. Juli 2006 bis zum 15. Januar 2007 in den vier Einzelheften Star Wars #57-60 auf den Markt gebracht. Für die Übersetzung ins Deutsche zeichnete sich auch bei diesem Comic Michael Nagula verantwortlich. Am 21. April 2015 wurde der Comic bereits im zehnten Band der Masters Series von Panini als Sammelband veröffentlicht. Bei Band 4 der Comic-Kollektion handelt es sich somit um eine Neuauflage.

Der Kollege Jürgen hat Masters Series #10 bereits letztes Jahr auch für euch rezensiert und drei von fünf Holocrons vergeben. Seine ausführliche Meinung zur Geschichte findet ihr hier.

Diese Informationen zum Inhalt liefert Panini:

Das Imperium plant, einen Schläfer-Agenten in die Reihen der Allianz einzuschleusen, um einen fatalen Fehler in den Fluchtsystematiken der Rebellenflotte ausnutzen zu können, während sich Darth Vader eines Jugendfreundes Luke Skywalkers bedient, um an den jungen Rebellenhelden heranzukommen.

Hier eine Leseprobe:

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In Mein Bruder, mein Feind! geht es hauptsächlich um Luke Skywalker und seinen Freund aus früheren Zeiten von Tatooine, Janek „Tank“ Sunber. Zusammen mit Biggs Darklighter verband die drei eine tiefe Freundschaft in ihrer Jugend auf dem Wüstenplaneten. Wie Biggs geht auch Tank zur imperialen Akademie und schafft den Sprung von Tatooine weg. Wir erinnern uns: Auch Luke wollte ursprünglich zur imperialen Akademie. Doch es sollte anders kommen, denn das Imperium kam zu Luke und tötete seine Tante Beru und seinen Onkel Owen auf der Suche nach einem Droiden. Auf Yavin 4 begegnet Luke dann wieder Biggs Darklighter, der dem Imperium den Rücken gekehrt hat und zur Rebellion übergelaufen ist. Doch die Wiedersehensfreude der beiden hält nur kurz, denn bei der Schlacht über Yavin wird der X-Flügler von Biggs Darklighter im Graben des Todesstern von Darth Vader abgeschossen und er stirbt, kurz bevor Luke Skywalker erfolgreich den Todesstern zu zerstört.

Star Wars Comic-Kollektion, Band 4: Mein Bruder, mein Feind! - Vorschauseite
Vorschauseite

Im ersten Teil des Comics erfahren wir, dass Luke Skywalker sich auf eine Mission mit der Rettung von Jorin Sol nach Kalist VI begeben hatte, wo er erneut auf Janek Sunber traf, einst einer seiner besten Freunde, nun sein Todfeind. In der eigentlichen Handlung geht es vor allem um Janek Sunber und wie dieser mit der Tatsache zurecht kommt, dass seine beiden besten Freunde im Krieg auf der anderen Seite stehen und einer davon sogar bereits sein Leben dafür gegeben hat.

Die Geschichte von Rob Williams hat mir sehr gefallen. Eventuelle Wendungen sind zwar zum Teil vorhersehbar, aber logisch dargestellt. Ohne die Vorgeschichte von Thomas Andres hätte ich allerdings weniger als die Hälfte verstanden. Auch diverse Ortswechsel haben mich des öfteren verwirrt. Und leider bleib ich auch am Ende des Comics mit einigen Fragen zurück.

Mein Bruder, mein Feind! kommt mir wie ein Auszug aus einer größer dimensionierten Geschichte vor und weniger wie eine, welche sich selbst tragen kann. Die Beziehung der Rebellin Deena Shan zum Imperialen Kale Roshuir wurde mir absolut nicht klar. Dies und andere Dinge sind für die Handlung eher störend als förderlich.

Interessant fand ich die Darstellung der organisatorischen Strukturen der Rebellion. So gibt es mit Raze einen Informationshändler, der sämtlichen Kommunikationsverkehr in der Galaxis abfangen kann, um die Informationen darin auszuwerten. In Razes Organisation wurde mit Wyl Tarson ein Spion von Tungo Li, dem Leiter des Spionagenetzwerkes der Rebellion, eingeschleust. Allerdings bleibt, wie so vieles in dem Band, auch offen, was mit Wyl Tarson passiert. Vielleicht wird Panini ja auch noch die restlichen Rebellion-Bände in der Kollektion liefern?

Am meisten an dem Comic hat mich der Zeichenstil von Brandon Badeaux beeindruckt. Dieser liefert absolut phänomenale, meist doppelseitige Szenerien, an denen man sich nicht satt sehen kann. Des Öfteren habe ich Minutenlang auf eine Seite gestarrt um alle Details zu erfassen und zu entdecken. Das hat er absolut drauf.

Was er allerdings nicht so gut kann sind Personen im Allgemeinen, aber vor allem deren Gesichter. Im Comic gibt es immer wieder Sprünge von einem Handlungsort zum anderen und somit von einer Person zu einer anderen, und stellenweise hatte ich Probleme damit, zu erkennen, wessen Handlungsstrang gerade begleitet wird. Luke und Leia waren mir beide zu athletisch dargestellt. Gerade Leia kommt auf der letzten Seite des Comics, auf der sie sich in einem Bacta-Tank befindet, wie ein Bodybuilder rüber. Die Darstellung ihrer Muskeln ist meiner Meinung nach viel zu definiert.

Das Bonusmaterial

Das Bonusmaterial von Band 4 der Star Wars Comic-Kollektion gliedert sich in mehrere Abschnitten auf neun Seiten: „Die Geschichte“ von Marco Ricompensa, „Die dunkle Seite des Kinos“ von Angelo Licata, „Eine litertarische Saga“ von Gian Paolo Gaspero und die „Cover-Galerie“.

In „Die Geschichte“ erhält der Leser eine knappe Zusammenfassung der Vorgeschichte, bekommt auf einem Zahlenstrahl dargestellt, wo die Handlung des Comics zeitlich grob einzuordnen ist und findet einen kurzen Abriss der wichtigsten drei Charaktere.

Angele Licata führt seine Erzählung zur Entstehung der Star Wars-Saga in „Die dunkle Seite des Kinos“ fort. Diesmal beleuchtet er die gesundheitlichen Probleme und den Stress von George Lucas während der Dreharbeiten zu Star Wars: Eine neue Hoffnung etwas näher.

„Eine literarische Saga“ von Gian Paolo Gaspero ist gerade für uns Literaturfans ein netter, zweiseitiger Bericht, welcher die Entstehung des Erweiterten Universums zu Star Wars und dessen Umgestaltung zu den Legends beschreibt.

Dieser Band hält auch wie bereits Band 2 der Comic-Kollektion wieder eine Cover-Galerie für den Leser bereit. In der Galerie befinden sich die Cover von Brandon Badeaux zu Star Wars: Rebellion #0, #2, #4 und #5. Nach welchen Kriterien die vier abgebildeten Cover ausgewählt wurden steht allerdings in den Sternen. Der Vollständigkeit halber hätte ich mir noch die Cover zu Rebellion #1 und #3 gewünscht.

Fazit

Mit Band 4 der Comic-Kollektion Mein Bruder, mein Feind! bekommen wir eine Neuauflage von Masters Series #10. Diesmal allerdings als Hardcover, mit Hintergrundinformationen zur Star Wars-Saga und auch noch zwei Euro günstiger als der Masters-Band. Von daher kann ich jedem, der sich für den Comic interessieren, den Kauf von Star Wars Comic-Kollektion, Band 4: Mein Bruder, mein Feind! nur ans Herz legen. Allein die Zeichnungen von Brandon Badeaux sind jeden Cent wert.

Den vorherigen Bänden habe ich immer Holcorons abgezogen, da die versprochene Cover-Galerie nicht vorhanden war. Nun ist sie dabei, aber dennoch will ich ihm nicht die volle Anzahl von fünf Holocrons geben, da ich es nicht nachvollziehen kann, dass man nur vier von sechs Covern der Einzelhefte abbildet. Meckern auf hohem Niveau, aber das stört mich dann doch. Daher gebe ich dem vierten Band der Comic-Kolletion mit der Geschichte Mein Bruder, mein Feind! vier von fünf Holocrons.

Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Weiter in der Kollektion ging es am 28. Oktober (Zeitschriftenhandel) bzw. dem 14. November (Buchhandel) mit Star Wars Comic-Kollektion, Band 5: Säuberung. Was der Kollege Bendix zu dem Band zu sagen hat, erfahrt ihr in Kürze.

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