Ein weiteres Mal heiße ich euch willkommen zu einer Rezension der Jedi-Bibliothek. Heute steht Paninis aktuellster Star Wars Comic auf dem Prüfstand: Star Wars #15 mit Vader Down, Teil 5 und 6, die letzten beiden Teile des großen Crossovers zwischen den Reihen Star Wars und Darth Vader. Enthalten sind die US-Einzelhefte Star Wars #14 (Vader Down #5) von Autor Jason Aaron und Zeichner Mike Deodato und Darth Vader #15 (Vader Down #6) von Autor Kieron Gillen und Zeichner Salvador Larroca. Die deutsche Übersetzung stammt, wie immer, von Michael Nagula.
Wo stehen wir in der Handlung? Im letzten Heft standen sich Leia und Vader gegenüber und fochten ein Wortgefecht aus, während Han und Chewie auf Black Krrsantan trafen. Luke erkundete einen verlassenen Jedi-Tempel und R2-D2 und C-3PO waren in irgendeiner Form unterwegs zum Millennium Falken. Außerdem gab es da noch Aphra, die überlegte, wie sie diese Episode überleben kann, und die beiden Killerdroiden, wobei Triple Zero C-3POs Arme geklaut hat. Zu allem Überfluss landet auch noch die Grievous-Ackbar-Mischung namens Commander Karbin auf Vrogas Vas und versucht ebenfalls, die Rebellen – und Vader – zu töten.
An dieser Stelle setzt dann die heutige Handlung ein. Vader steht dem Mon Calamari nicht unbedingt freundlich gegenüber, versucht er doch seinen Auftrag zu erledigen und auch noch seinen Sohn zu töten. Leia kann aus dieser Rivalität profitieren und kommt mit ihrem Leben davon.
Dieser letzte Teil des Vader Down-Handlungsbogens hat mir sehr gut gefallen. Nicht nur, dass alle Hauptfiguren wieder charaktergetreu geschrieben waren, nein die Handlung wird auch schlüssig aufgelöst. Mit einer Ausnahme werden keine Charaktere als unverwundbar oder übermächtig dargestellt, sodass man die ganze Zeit das Gefühl hat, dass den Figuren auf der nächsten Seite etwas passieren kann. Das fängt bei 3PO an, und erstreckt über Chewbacca und Luke bis hin zu Karbin. Die erwähnte Ausnahme stellt Vader dar, der bereits zuvor mehrere hundert Rebellen auf einmal ausgeschaltet hat und auch dieses Mal ein Shuttle vom Himmel holt. Das ist aber völlig in Ordnung, denn hier ist der Kanon konsistent. Dies geschieht nämlich zuvor bereits in Die Sith-Lords und daher ist es auch völlig legitim, Vader derartig mächtig zu schreiben.
Auch schön ist, dass er sich trotz dieser Übermacht nicht fähig genug zeigt, den jungen Luke Skywalker selbst einzufangen. Sogar Leia entwindet sich seinem Griff. Selbst für den dunklen Lord der Sith muss das doch frustrierend sein, oder?
Im Zuge dieser ernsten Handlung kommt Triple Zeros Humor etwas kurz und er beißt sich auch etwas mit dem von C-3PO, da sie ähnlich trocken sind, aber nicht miteinander harmonieren. Auch schön ist, dass das Crossover auch tatsächlich gewisse Auswirkungen auf die Gesamthandlung der fortlaufenden Comicreihen haben wird – mehr möchte ich dazu aber nicht verraten.
Dass die Zeichner wieder großartige Arbeit geleistet haben, ist immer eine Erwähnung wert. Dieses Mal merkt man den Unterschied zwischen den beiden – Deodato und Larroca – nur noch minimal und ich finde, dass den beiden hier erneut wirkliche Meisterwerke gelungen sind.
Trotz dem ganzen Lob gibt es nur vier von fünf Holocrons, da ich immer noch nicht sehe, warum es notwendig war, den Commander in die Geschichte mit einzubeziehen, der eine viel zu schlechte Kopie von Grievous ist. Außerdem ist mehrfach die Rede von Rebellen, die überlebt haben, zu sehen sind aber keine. Ebenfalls fraglich ist, ob die Sturmtruppen, die der Commander mitgebracht hat, Vader nicht gehorcht hätten, bevor er sie eliminierte. Schließlich ist er immer noch die rechte Hand des Imperators und hält so den zweithöchsten Titel im Imperium, auch wenn er aktuell Großgeneral Tagge dient.
Ich für meinen Teil freue mich schon auf Star Wars #16. An dieser Stelle bedanke ich mich auch bei euch Lesern und gebe die fortlaufenden Kanon-Comic-Rezensionen zur Panini-Heftreihe nach 17 Monaten in andere Hände. Was nicht heißen soll, dass ich nie wieder eines der Hefte rezensiere, aber ab November wird erst einmal einer der Kollegen übernehmen. Wir lesen uns!
Hier noch Vorschauseiten zum vorliegenden Comic:
Eine Vorschau zu Heft #16 findet ihr hier.
Deiner Wertung kann ich mich anschließen. Noch eine etwas seltsame Frage: Wie wird denn das Heft in Panini Abo verschickt? Neutraler Umschlag oder Umschlag mit Aufdruck oder Folie?
Also bisher war es immer ein weißer Umschlag mit der Adresse und einem Panini-eigenen „Poststempel“, also da ist dann mit dem Panini Logo die Briefmarke zusammen aufgedruckt.
Innen drin ist der Comic dann mit einer stabilen weißen Pappe (benutze ich danach immer, um Grußkarten zu drucken) in einer Comichüller der Größe „Silver-Size“ mit eigenem Kleberand, der aber noch versiegelt ist.
Danke, dann werde ich mal ein Abo riskieren. Habe bis Obi-Wan&Anakin, Rebel Jail und End of Games die englischen eBooks gelesen aber das kommt mir auf Dauer zu teuer. Kostet ja fast das doppelte ?