TV-Rezension: Star Wars Rebels 2×12: „Eine Prinzessin auf Lothal“

Mit „Eine Prinzessin auf Lothal“ (Originaltitel: „A Princess on Lothal“) kehrt Rebels aus der Winterpause der zweiten Staffel zurück – und unsere aus Zeitgründen pausierte Star Wars Rebels-Rezensionsreihe aus der Sommerpause. Jede Woche freitags liefern wir euch nun die noch ausstehenden Rezensionen der zweiten Staffel und werden zum Deutschlandstart der 3. Staffel dann wieder „live“ mit dabei sein.

In der letzten Folge, „Das Geheimnis des Gefangenen X10“, haben wir zuletzt erfahren, dass Ezras Eltern verstorben sind. Dieser Schicksalsschlag für Ezra wird auch in „Eine Prinzessin auf Lothal“ immer wieder aufgegriffen. Hauptsächlich jedoch geht es um die Zusammenarbeit zwischen Prinzessin Leia und den Rebellen: Die Organas versuchen, die Rebellen mit Schiffen zu unterstützen, ohne sich jedoch offiziell als Sympathisanten der Rebellion zu entlarven. Daher können sie die Schiffe nicht einfach den Rebellen übergeben, sondern müssen sie, getarnt als Versorgungsschiffe für unter der Rebellion leidende Imperiale, unter imperialer Aufsicht auf Lothal „stehlen“ lassen.

Während Ezra versucht, mit den Neuigkeiten über seine Eltern klarzukommen, schmieden die Rebellen gemeinsam mit Senator Bail Organa Pläne, um sich die Kreuzer zu sichern, die sie dringend brauchen. Angeführt wird die Mission von einer Agentin, die vom Senator persönlich ausgewählt wurde: seiner Tochter Leia.

Leia in "Eine Prinzessin auf Lothal" mit Kanan und Ezra in Sturmtruppler-Uniformen
Leia in „Eine Prinzessin auf Lothal“ mit Kanan und Ezra in Sturmtruppler-Uniformen

Die Frage, die sich bei dieser Folge aber wohl meisten aufdrängt, ist natürlich, ob die Darstellung von Leia drei Jahre vor Eine neue Hoffnung gut umgesetzt wurde. Hier muss zunächst lobend hervorgehoben werden, dass Leia als animierte Figur in Rebels sofort als solche zu erkennen ist. Auch die Stimme der englischen Sprecherin Julie Dolan passt sehr gut zu Leia und weist genügend Ähnlichkeiten zu Carrie Fisher auf, dass man ihr die Rolle der Leia sofort abkauft. Auch die Charakterisierung der Prinzessin ist durchaus gelungen. In „Eine Prinzessin auf Lothal“ kommandiert sie bereits im zarten Alter von 16 wie gewohnt alle herum und punktet vor allem durch ihre schnippische Art gegenüber den unfähigen imperialen Offizieren, die sie ganz schön ins Schwitzen bringt. Wir erfahren auch, dass Leia selbst den ursprünglichen Plan zum Diebstahl der Schiffe erdacht hat. Dieser wird allerdings in der Folge schnell zunichte gemacht, da Leia die Sicherheitsmaßnahmen des Imperiums unterschätzt hat. Leia hat also bis zu ihrem Auftritt in Eine neue Hoffnung in puncto Strategie noch Entwicklungspotential.

Der einzige Punkt, den ich an Leias Auftritt zu kritisieren habe, ist ihre Darstellung im Vergleich zu Ezra. Beide sollen ja fast bist auf den Tag genau gleich alt, nämlich zum Zeitpunkt dieser Folge 16 Jahre alt, sein. Allerdings wirkt Leia sowohl von den Gesichtszügen als auch vom Verhalten her viel älter als Ezra. Das erwachsenere Verhalten von Leia lässt sich noch durch deren Erziehung und Erfahrungen erklären. Dass ein sechzehnjähriger, fast ausgewachsener Junge allerdings ungefähr gleich groß sein soll wie eine gleichaltrige, ziemlich kleine junge Frau (Carrie Fisher ist ca. 1,55m groß), halte ich doch für recht unwahrscheinlich. (Der Grund ist natürlich, dass Ezras Animationsmodell seit Serienbeginn noch nicht überarbeitet wurde.)

Die Handlungsidee an sich ist interessant und für viele vielleicht unerwartet: Bail und Leia Organa treten hier, ca. drei Jahre vor Eine neue Hoffnung, noch nicht öffentlich als Vertreter der Rebellen auf, sondern bekleiden als imperialer Senator und Prinzessin eines zum Imperium gehörigen Planeten noch offizielle Ämter im Imperium, wenn auch deutlich ersichlich ist, dass die beiden von treuen Imperialen eher als lästige Abweichler empfunden werden. Daraus ergibt sich die interessante Konstellation, dass die imperialen Soldaten Leia Respekt zollen und bis zu einem gewissen Grad ihren Anweisungen folgen müssen, was diese natürlich schamlos zu ihren Gunsten ausnutzt.

Der Kampf um die Kreuzer leidet dann aber wieder unter dem typischen Rebels-Syndrom: Das Imperium stellt sich viel zu dumm an und die Rebellen haben es viel zu leicht. Irgendwie schafft es das Imperium in dieser Folge, mehrere Kampfläufer zum Schutz von Leias Schiffen bereitzustellen, aber gleichzeitig hat anscheinend kein Imperialer die Schiffe oder das Gelände im Blick. Auch das ziemlich verdächtige Verhalten von Kanan und Ezra als getarnte Sturmtruppler scheint niemanden stutzig genug zu machen, um nach einer Identifikationsnummer zu fragen. Und zu guter Letzt kann ein Jedi wie Kanan AT-ATs problemlos im Alleingang erledigen, indem er einfach mit dem Lichtschwert die Beine einmal quer durchschneidet. Ein wenig mehr „Realismus“ und Herausforderung für die Rebellen dürften es schon sein.

Insgesamt dennoch eine solide und unterhaltsame Folge mit einem schönen Gastauftritt von Leia. Daher vergebe ich 4 von 5 Holocrons.

Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!
Die Rezensentin vergibt 4 von 5 Holocrons!

Hier seht ihr die Rebels Recon zur Folge:

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Was war eure Meinung zu „Eine Prinzessin auf Lothal“?

9 Kommentare

  1. Für mich persönlich eine der schlechtesten Folgen von Rebels überhaupt, denn hier wird mal absolut auf den Einheitskanon gepfiffen (Laserschwert vs. AT-AT oder das benötigen eines Co-Piloten). Die Folge ist so schlecht erzählt, dass nicht mal meine kleine Tochter (damals noch 5) Leia das alles abgekauft hat und mich gefragt hat, warum die Sturmtruppen so doof sind und das nicht merken. Das gab mir zu denken. 😀

    1. Der Begriff „Einheitskanon“ bringt mich immer wieder zum Schmunzeln… wer auch immer auf diese zum Glück nicht mehr allzu häufig auftretende deutsche Bezeichnung kam, der soll sich schämen. 😀

      Aber naja: Das mit dem Laserschwert vs. AT-AT fand ich auch etwas billig gemacht… gerade, wenn man dabei Episode V im Hinterkopf hat. Die Dummheit der Sturmtruppen ist allerdings so häufig in der Serie, dass ich sie inzwischen ausblende… was mal mehr, mal weniger von Erfolg gekrönt ist.

    2. Ich nehm das zwar auch nicht so ernst mit dem Kanon, aber wenn man schon ne Storygroup hat, die sich um alles kümmert, kann man ja vermerken, dass ein AT-AT nicht einfach mal so von einem Jedi weggesenst wird. Im Comic Star Wars #2 hast du ja auch eine ähnliche Szene. Da braucht Vader aber mehrere Schläge und schneidet sich erst durch die Aussenverbindungen bevor er dann das kleine Verbundstück zwischen Fuß und Bein abtrennt, so dass der AT-AT umkippt. Vorher wurde er allerdings noch kräftig mit der Macht bearbeitet.

      Bei den Sturmtruppen bin ich eigentlich ziemlich locker. Die müssen als „Standart Gegner“ doof sein, aber nicht unglaubwürdig doof. Gegen die Imperialen in der Folge ist Gargamel allerdings ja ein Genie und der war schon nicht wirklich Helle. 😀

  2. Ich finde Star Wars Rebels ist bisher eine einzige Enttäuschung. Das Imperium ist – ähnlich dem schrecklichen Roman „Nachspiel“ – komplett unfähig, und die Rebellen nicht lustig, bzw. einfach nervig, um jetzt mal Zeb und Chopper als Beispiel zu nehmen. The Clone Wars war wenigstens auch für etwas ältere Zuschauer annehmbar. Hoffentlich wird die 3. Staffel besser. Großadmiral Thrawn ist wohl unsere letzte Hoffnung.

    1. Ich kann mich erinneren, dass ähnliches eigentlich bis zu seiner Einstellung über Clone Wars gesagt wurde. Zu kindisch, Gegner taugen nichts etc. … Jetzt ist Clone Wars irgendwie der verlorene heilige Gral. Schon komisch. Persönlich mag ich Rebels sehr. Vor allem die erste Staffel kann ich mir rauf und runter ansehen, ohne mich zu langweilen. Die zweite Staffel fällt da schon deutlich ab. Großteil ist Murks, aber es gibt da auch echt ein paar sehr gute Folgen. 😀

    2. Das Problem mit den trotteligen Gegnern, das sowohl Rebels als auch TCW haben, liegt darin, dass beide Serien für ein sehr junges Zielpublikum (8-14 Jahre) hauptsächlich konzipiert werden (was Ältere nicht davon abhält sie auch anzuschauen).

      Bei einer „Erwachsenen“-Serie wären Imperium/Konföderation bzw. „Enemy of the Week“ sicherlich viel besser weggekommen und würden wesentlich weniger trottelig wirken – wobei die Sturmtruppen auch in den Filmen nie wirklich mit hervorragender Intelligenz und Kampfgeschick aufgefallen sind.

  3. Und ich dachte, die wirklich schlechten Folgen dieser Staffel kommen erst noch! 😀

    Ich finde, Rebels hat generell das Problem, dass die Qualität der Folgen stark schwankt über die Staffel hinweg. Es wird immer ein Brimborium um den Beginn und das Ende der Staffel betrieben, aber zwischendrin fällt die Serie dann teilweise ganz schön ab. Das ist schade. Aus dem Staffel-2-Finale hätte man z.B. mehr als eine Doppelfolge machen und dafür sinnlose Folgen aus der Mitte der Staffel streichen können.

    1. Das ist das Problem, das ich auch sehe. Ich bin mal gespannt wie sich jetzt Ridge als neuer Regiesseur schlägt. Filoni ist ja nur noch Produzent. Denke mal da wird man jetzt schon einen Qualitätsanstieg sehen.

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