Und wieder einmal ist es so weit: Ich darf euch erneut in die Welt der Kanon-Marvel-Comics entführen. Am heutigen Tage erscheint Star Wars #11 bei Panini und enthält Teil 3 und 4 von Darth Vader – Schatten und Geheimnisse. Beide Teile stammen erneut aus der Feder von Kieron Gillen, der sich für die ganze Reihe verantwortlich zeichnet. Mit dabei sind auch abermals Zeichner Salvador Larroca und Kolorist Edgar Delgado. Die deutsche Übersetzung stammt von Michael Nagula.
Wir befinden uns weiterhin im Jahr 0 nach der Schlacht um Yavin und Vader ist weiterhin auf der Suche nach seinem Sohn Luke Skywalker. Dabei unterstützen ihn seine persönliche Archäologin Dr. Aphra und ihre beiden sadistischen Droiden Triple Zero und Beetee. Als neuer Gegenspieler wurde Vader im letzten Heft ein neuer Adjutant namens Inspektor Thanoth zugewiesen – ein Name, der mir immer wieder entfällt, die Figur trägt aber einen komischen Bart und ein Monokel spazieren.
Wir treffen auf Vader, als er im Alleingang einige Rebellentruppen in die Falle lockt, die, wie sich später herausstellt, sein Alibi dem Inspektor gegenüber sein werden. Bereits kurz darauf meldet dieser sich nämlich und gibt seine Vermutungen zum ausgeraubten imperialen Schiff zum Besten (wir erinnern uns natürlich daran, dass dieser Raub im letzten Heft von Vader gefordert und von Aphra durchgeführt wurde).
Dieses Gespräch führt er über Holo und man sieht die ganze Zeit nur Vaders Hologrammkopf. Am Ende jedoch sehen wir, dass Vader tatsächlich auf dem Dach seines TIE-Jägers sitzt. Sitzt! Ich erinnere mich an kaum eine Szene, in der ich den dunklen Lord sitzend gesehen habe, wenn man von der Meditationskugel mal absieht. Also eine sehr seltene Szene, die wir hier vor uns haben.
In Aphras Teil der Geschichte erfahren wir etwas über die Vergangenheit der Dame. Offenbar wurde sie während der Klonkriege geboren und war mit ihrer Mutter allein gelassen worden, bis eine Gruppe Plünderer das Dorf angriff und die junge Aphra gezwungen war, alle zu töten. Das erklärt auch einiges, was in den vorigen Heften so passiert ist, und wir sehen in diesem hier auch einmal die traurige und melancholische Seite der doch recht jungen Frau. Dagegen sind die Droiden eine ganz andere Seite. Mit ihrem wirklich dunklem Humor nehmen sie die Story ein wenig aufs Korn und lockern Aphras Stimmung und die des Lesers einige Male wieder auf ein gutes Niveau auf.
Gastauftritte haben die Zwillinge, die von Dr. Cylo verändert und im Umgang mit der Macht geschult wurden. Doch dieser Auftritt scheint mir an dieser Stelle eher eine Erinnerung zu sein, ganz nach dem Motto: „Hey, guck mal. Die gibt’s auch noch.“ Sie werden also wohl später noch eine größere Rolle spielen.
Das meiner Meinung nach größte Schmankerl ist allerdings der neu eingeführte Charakter „Der Ante“, der ein Givin ist. Legends-Leser werden die Givin schon kennen; im Kanon wurden sie jedoch bisher selten thematisiert. Ein Beispiel findet sich zum Beispiel in der Cantina-Szene in Episode IV, oder in Form der Givin-Kryptografin Drusil Bephorin, die in Der Erbe der Jedi-Ritter auftritt.
Außerdem ist es faszinierend, wie viele verschiedene Emotionen man Vader vermitteln lassen kann. Nur durch die Haltung der Maske und den Lichteinfall. Vielleicht sind auch minimale Änderungen zwischen den einzelnen Bildern auszumachen, doch man kann in fast jeder Situation die Gefühle des Sith an seinem „Gesicht“ ablesen. Ein Lob an Larroca und Delgado, die das so möglich gemacht haben.
Trotz all des Lobes bekommt Schatten und Geheimnisse Teil 3 und 4 allerdings nur 4 von 5 Holocrons von mir. Dies ist unter anderem darin begründet, dass mir irgendwie der Schwung innerhalb des Heftes fehlt. Wenn man die Gesamtstory betrachtet, ist der Schwung durchaus vorhanden, doch in diesem Heft ist klar eine Reduzierung des Tempos zu sehen, die mir so nicht ganz passt. Daher gibt es ein Holocron Abzug. Übrigens sollte klar sein, dass dieses Heft als mittleres Heft einer Teilstoryline nicht mehr als Einstieg geeignet ist. Wer dennoch neu einsteigen möchte, sollte sich zumindest Star Wars #10 vorher besorgen.
Wir danken Panini für das Rezensionsexemplar.
Außerdem haben wir natürlich auch wieder einige Vorschauseiten für euch…
Einen Ausblick auf das Finale der Storyline in Star Wars #12 findet ihr bereits hier.
ich finde ja Thanoth extrem interessant. Hoffe, da kommt noch mehr …
Ja, der spielt noch eine größere Rolle. 🙂
Thanoth = Gott.