Die Geißel ist ein eigenständiger Roman im Star Wars-Universum. Er stammt aus der Feder des Spieldesigners und Autors Jeff Grubb, der bereits in der Sachbuchsparte des Star Wars-Universums tätig war. Der Roman erscheint am 16. September 2013 bei Blanvalet und ist 384 Seiten stark, womit er hinsichtlich der Dicke im Mittelfeld liegt. Das Cover zeigt den Protagonisten, den Jedi Mander Zuma, mit gezogenem Lichtschwert in Kampfhaltung, auf weißem Hintergrund. Zeitlich angesiedelt ist Die Geißel im Jahr 19 NSY und damit 15 Jahre nach Episode VI.
Leichte Spoiler zum Prolog – wer nicht gespoilert werden möchte, der scrolle schnell weiter…
Im Prolog wird der junge pantoranische Jedi Toro Irana vorgestellt, der in einem Restaurant auf dem Planeten Makem Te auf seinen Kontaktmann wartet. Makem Te liegt auf der Perlemianischen Handelsstraße und damit auf halber Strecke zwischen dem Korporationssektor und dem Huttenraum. Der Planet ist von einer Spezies namens Swokes Swokes bewohnt, die für Toro eher nach herumlaufenden Fleischklopsen aussehen. Während Toro immer wütender wird, da sein Kontaktmann nicht auftaucht, wird er von einem Mitglied dieser Spezies versehentlich angerempelt. Dieses entschuldigt sich zwar, wird letzten Endes aber durch den jungen Jedi enthauptet. Dieser Zwischenfall bleibt auch den restlichen Besuchern des Restaurants nicht verborgen, sodass Toro sich nun einem wütendem Mob gegenübersieht. Während des Kampfes bemerkt er eine Bewegung hinter sich und will diesen Angriff verhindern, wird allerdings getäuscht. Der Kampf endet mit Toros Sturz aus dem 40. Stockwerk in den Tod.
Jetzt erst wird der Hauptcharakter des Romans vorgestellt: Mander Zuma. Er streift durch die Gassen von Makem Te auf der Suche nach Anhaltspunkten, die darauf schließen lassen, wie sein ehemaliger Schüler umgekommen ist. Außerdem will er dessen Mission fortsetzten. Nach der Vernehmung des Restaurantpersonals findet er sich in einem Lagerhaus des Bomu-Clans wieder. Einem Clan Rodianer. Hier wird er in ein Feuergefecht verwickelt, an dem auch eine Pantoranerin und ein Bothaner beteiligt sind, die sich allerdings als Verbündete herausstellen. Mit den beiden im Schlepptau geht es auf eine Reise durch den Huttenraum, immer auf der Suche nach der Verbindung zwischen Toros Tod und seiner Mission. Hierbei werden sie in allerlei Gefahren ziehen: Von Drogenhandel und verseuchten Planeten und sogar Mord.
Ende der Spoiler
Mit Die Geißel bringt Grubb ein völlig neues Genre ins Star Wars-Universum, denn Die Geißel ist tatsächlich ein Krimi. Mander Zuma spielt die Rolle des Leitenden Ermittlers, der sein Team und seine Experten für verschiedene Gebiete hat. Einzelne Charaktere erscheinen anders als sie sind und der Leser wird praktisch zum Mitraten eingeladen. Dadurch gewinnen die Figuren zusätzlich zu ihrer Tiefe, die Grubb bei den Protagonisten wirklich gut umgesetzt hat, auch noch das Interesse des Lesers, wenn diesem in den Sinn kommt, dass die momentan gesuchte Person möglicherweise gar nicht so weit weg sein könnte…
Für EU-Einsteiger ist Die Geißel bedingt geeignet, denn durch den Krimicharakter des Buches wurde Grubb gezwungen, einige Informationen als bekannt vorauszusetzen. Wem es allerdings egal ist, was die Perlemianische Handelsstraße ist oder wie ein Klatooianer aussieht, Krimis mag und sich ins Star Wars-Universum einlesen möchte, dem sei dieses Werk wärmstens empfohlen.
Die Bewertung dieses Romans ist mir aufgrund dessen sehr schwer gefallen. Grubb hat sich hier auf Neuland gewagt. Die Krimigeschichte ist eindeutig Geschmackssache, da ich aber sehr gerne Krimis lese und auch im Fernsehen verfolge, wäre das ein Pluspunkt von meiner Seite aus. Auch der Schreibstil, den Grubb verwendet, empfand ich als sehr angenehm und leicht zu lesen, auch wenn er sich im Zuge der Handlung ein- bis zweimal leicht verändert. Die Seitenzahl ist in Ordnung und dem Umfang der Handlung angemessen. Dadurch wirkt das Buch weder zu kurz, noch zu lang. Letztlich habe ich mich für vier von fünf Holocrons für Jeff Grubbs Die Geißel entschieden.
Ein sehr gutes Review, Maximilian. Ich stimme auch bei der Bewertung mit dir überein – Jeff Grubb hat etwas Neues probiert und das sehr gut gemacht. Für die Interessierten: Die Jedipedia hat schon einen ausführlichen Artikel zu Mander Zuma, dem Protagonisten. http://www.jedipedia.net/wiki/Mander_Zuma