Am 1. September dieses Jahres erschien Claudia Grays neuster Star Wars-Roman Leia, Princess of Alderaan bei Disney-Lucasfilm Press. Auch deutsche Fans müssen nur noch wenige Tage auf den Young-Adult-Roman warten, welcher am 16.10. unter dem Titel Leia, Prinzessin von Alderaan hierzulande bei Panini erscheinen wird. Wer sich einen ersten Eindruck von dem neuen Roman verschaffen will, sei auf unsere Rezension sowie die Leseprobe verwiesen.
Nun hat sich die Autorin auf starwars.com im Interview zu ihrem neusten Werk geäußert. Wir haben ihre Aussagen für euch übersetzt.
Achtung! Der folgende Text, enthält Spoiler für Leia, Princess of Alderaan!
Über die Figur der jugendlichen Leia
„Diese Zeit [Anmerkung der Übersetzerin: Leias Jugend] ist für mich ein so interessanter Abschnitt in Leias Leben, weil es die einzige Zeit ist, in der sie jemals nicht um das Schicksal der gesamten Galaxie kämpft. Sie ist eine Person, deren ganzes Leben sich um Pflicht, Verantwortung und den größeren Kampf dreht. Es war faszinierend, wie Leia war, bevor sie in den Krieg zog, als sie noch behütet war und im Begriff, sich selbst zu finden.“
Über Leias Eltern
„Ich habe es sehr genossen, Bail und Breha zu schreiben. Auf eine gewisse Weise ist Leia, Princess of Alderaan auch ein Roman über sie, durch die Augen ihrer Tochter betrachtet. Wir wissen, dass sie sehr liebevolle Eltern und frühe, standhafte Unterstützer der Rebellion waren – und manchmal ist es schwierig, von Grund auf gute Leute und starke Beziehungen interessant zu machen. Aber bei diesen Figuren fühlte es sich ganz natürlich an. Sie haben mit so vielen Herausforderungen zu kämpfen und müssen so viele Geheimnisse hüten. Sogar Beziehungen, die so stark sind wie diese, werden unter diesen Bedingungen auf eine harte Probe gestellt. Es war besonders toll, dass ich Breha schreiben durfte. Ich dachte mir, dass Leia bestimmt nicht von einer Frau aufgezogen wurde, die ein schüchternes, zurückgezogenes, passives Wesen war. Es war mir also eine große Ehre, der letzten Königin von Alderaan Leben einzuhauchen.“
Über Leias Talente
„In Leia, Princess of Alderaan ist Leia an dem Punkt, an dem sie sich das Recht, die Krone Alderaans zu erben, verdienen muss. Wie die Tradition es verlangt, stellt sie sich den Herausforderungen des Geistes, des Körpers und des Herzens. Sie denkt, das werden einfache Aufgaben werden – oder, im Fall des Parlamentarischen Ausbildungsprogramm des Imperialen Senats, glaubt sie, dass es Dinge sind, die sie schon gut versteht. Aber jede Herausforderung stellt sich auf ihre eigene Art und Weise als schwieriger heraus und macht sie mehr und mehr zu der Leia, die wir in Episode IV sehen.“
Über Amilyn Holdo
„Es ist großartig, wie positiv die Leute auf Amilyn Holdo reagieren! Einige haben sie mit Luna Lovegood aus Harry Potter verglichen, was gleichzeitig wahr und ziemlich fantastisch ist. (Ich liebe Luna.) Sie ist ziemlich schräg und sieht die Welt durch andere Augen, was die meisten Leute nicht verstehen. Zuerst denkt Leia, sie sei freundlich, aber seltsam, aber im Laufe der Zeit zeigt es sich, das so viel mehr in Holdo steckt, als man auf den ersten Blick erkennt. Wir haben nicht viele echte Exzentriker in Star Wars, daher hat es Spaß gemacht, eine solche Figur vorzustellen.“
Über Kier Domadi
„Weder Kier noch Leia sind sich zu dem Zeitpunkt darüber bewusst, aber Kier ist eigentlich der Anti-Han: Er ist vollkommen geeignet für sie, klug und stabil, vollkommen loyal zu Alderaan und ein Pazifist. Allerdings hat er eine Sache mit Han gemeinsam: Er glaubt, dass Leia auch ein Privatleben haben sollte, anstatt 24 Stunden am Tag nur ihre Pflicht zu tun. Aber es gibt einen richtigen und einen falschen Weg, das zu tun und letztlich denke ich, dass Kiers Vorstellungen von Pflicht sich sich sehr von Leias unterscheiden. Er ist aber trotzdem jemand, dem Leia sehr wichtig ist, und ihre erste große Liebe.“
Über Mon Mothma
„Mon Mothma zu schreiben, macht immer Spaß – finde ich zumindest. In meinen Augen ist es klar, dass jemand, der eine Rebellenallianz gründen und (wahrscheinlich noch wichtiger) zusammenhalten kann, die Fähigkeit haben muss, Menschen richtig einzuschätzen, mit vielen verschiedenen Einstellungen und Persönlichkeiten zurechtzukommen und die meisten Dinge pragmatisch zu sehen. Wenn Leia also beginnt, Interesse an der Rebellion zu zeigen, dann tut Mon Mothma sie nicht als „zu jung“ und „zu gut behütet“ ab. Sie beurteilt Leia weder als Prinzessin noch als Tochter, sondern allein als sie selbst – und sie ist wohl die erste Person, die das tut.“
Über Panaka
„Panaka! Ursprünglich plante ich, dass er ein Teil der Rebellion ist, aber dann erinnerte mich Pablo Hidalgo daran, dass Quarsh Panaka in den Legends ein Imperator Palpatine treu ergebener Moff wurde. Dieses Detail war zu großartig, um es nicht in den Kanon einzubringen. Und als ich begann, darüber nachzudenken und auch über die Möglichkeiten, die sich eröffnen würden, wenn jemand aus Padmés Leben auch in Leias auftaucht… nun, da bot sich mir eine meiner Lieblingswendungen in der ganzen Geschichte. Natürlich hat Leia keine Ahnung, wieso irgendjemand von Naboo Verbindungen zu ihr haben sollte, aber ihre Eltern sind sich dessen nur allzu bewusst.“
Über Tarkin
„Tarkin musste einfach in diesem Roman vorkommen! Wenn wir sehen, wie Leia und Tarkin in Episode IV miteinander interagieren, dann ist es klar, dass sie sich bereits kennen – und sich extrem hassen und misstrauen. Wo könnte man diese Beziehung besser aufbauen als in Leias „Origin-Story“ als Rebellin? Zunächst ist Tarkin in dem Buch nur wenig präsent, ganz am Rande. Als Leia aber der aufkeimenden Rebellion näher kommt und unabhängiger zu handeln beginnt, wird Tarkin zu einer direkteren, bedrohlichen Figur.“
Über Easter Eggs
„Es gibt [Anmerkung der Übersetzerin: neben den bekannteren Easter Eggs wie einer Anspielung auf Direktor Krennic, dem Millennium Falken und dem salzbedeckten Planeten Crait aus Die Letzten Jedi] eine Anspielung auf Die Chroniken von Narnia im ersten Kapitel, die bis jetzt nur wenigen Leuten aufgefallen ist…“
Zu ihrem zweiten Roman über Leia Organa
„Ich liebe Prinzessin Leia schon mein ganzes Leben lang und es bedeutet mir viel, dass ich die Chance hatte, ein Abenteuer zu schreiben, das später auf ihrem Lebensweg stattfindet, und ein früheres. Die Leia in Blutlinie ist nur ein paar Jahre älter als ich jetzt; die Leia in Leia, Princess of Alderaan ist nur einige Jahre älter als ich, als ich Episode VI sah. Es ist also, als ob sich unsere Wege an beiden wichtigen Verbindungspunkten kreuzten.“
Über die letzten Worte des Romans
„Alles, was ich euch sagen kann, ist, dass diese letzten Zeilen mir gleich in den Sinn kamen, als ich begann, über das Buch nachzudenken. So sollte die Geschichte immer für mich enden. Natürlich ist es eine der vielen Stellen im Buch, wo der Leser mehr über Leias Zukunft weiß als sie selbst, und daher lesen wir ihre Worte und Gedanken ganz anders als sie sie erlebt. Manchmal kann man das für Humor nutzen (wenn wir zum Beispiel an Brehas Unterhaltung mit Leia über Kier denken), aber das Ende ist wohl der ernsthafteste Moment im Roman.“
Wenn ihr neugierig geworden seid, könnt ihr euch Leia, Prinzessin von Alderaan bei Amazon vorbestellen, wo natürlich auch die englischsprachige Ausgabe verfügbar ist.
Habt ihr Leia, Princess of Alderaan schon gelesen? Oder habt ihr vor, euch den Roman auf Deutsch zu holen?