Nach gefühlten tausend Umwegen kommen Obi-Wan und Qui-Gon in Jedi Padawan 4: Das Zeichen der Krone endlich auf Gala an. Hier will die Königin die Monarchie abschaffen und demokratische Wahlen ausrichten, was ihr Sohn gar nicht so toll findet. Dieser Sohn ist Obi-Wan im letzten Band bereits begegnet und hat keinen allzu guten Eindruck erweckt. Die Königin stimmt Qui-Gon und Obi-Wan auf ihre Mission ein, dann trennen sich die Wege der Jedi bereits. Während Qui-Gon in den Feldeinsatz läuft, stellt Obi-Wan eigene Ermittlungen im Palast an und gewinnt dabei einen Freund und einen Verdacht.
Jude Watson schrieb Das Zeichen der Krone im Jahr 1999, in dem es von Scholastic veröffentlicht wurde. In Deutschland erschien die Übersetzung von Dominik Kuhn ein Jahr später bei Dino und 2006 noch einmal als Sammelband, der ab der 2. Auflage von Panini verlegt wurde.
Dieses Mal merkt man deutlich, dass Watson hier einen Jugendroman geschrieben hat. Zwar wird die Handlung fortgeführt, wie es auch in den Vorgängern der Fall war, doch ist sie viel einfacher gestrickt. Wendungen werden für jüngere Leser durchaus überraschend kommen, doch erfahrene Leser werden bald Stilmittel erkennen, die auch in Die Rache der Sith genutzt wurden bzw. letztendlich darin genutzt werden würden, wenn man mal das Veröffentlichungsdatum berücksichtigt.
Auch die übergeordnete Handlung hat so ziemlich in genau dem Moment eingesetzt, in dem ich gedacht habe: „Hm… Was war eigentlich mit Offworld passiert?“ Erneut wird dieses Einweben der Reihenhandlung jüngere Leser vielleicht überrascht und gefreut haben, bei mir hielt sich die Überraschung jedoch in Grenzen.
Einzig die Romanhandlung und die Charaktere, sowie deren Motive konnten mich überzeugen. Prinz Beju, den wir ja im letzten Band bereits kennen gelernt haben, verhält sich die ganze Zeit über arrogant, wie man es von einem Prinzen erwarten würde, der kurz vor seiner Entmachtung steht, und auch seine Reaktionen am Ende halte ich für nachvollziehbar und gut geschrieben. Die Königin ist eine der Figuren, die tatsächlich vom Aussehen her gut beschrieben wurden, dafür schien ihr Charakter etwas zurückgestellt worden zu sein.
Auch Elan hat einen schönen, wenn auch berechenbaren Charakter. Die Berechenbarkeit erwähne ich deshalb, weil Watson versucht hat, diesen Charakter eher als unberechenbar zu beschreiben, sodass Leser über ihre Handlungen überrascht sein würden, wie Qui-Gon es war, doch das ist, wie ich finde, nicht gelungen. Aus Sicht des Lesers sind ihre Handlungen vollkommen nachvollziehbar.
Besonders gelungen fand ich allerdings das Worldbuilding. Die Stadt Galu kennen wir ja ebenfalls bereits aus dem letzten Band, doch die Hügel sind neu. Und diese Hügel, oder auch Berglandschaft, konnte ich mir wunderbar vorstellen. Gerade nachdem es in der Geschichte geschneit hat, war ich hin und weg. Wer liebt nicht eine schöne, dicke Schneeschicht auf den Bergen? Die Sonne glitzert in den Eiskristallen…
Da möchte man direkt in den Urlaub fahren.
Von mir gibt es, unter der Berücksichtigung, dass es sich um einen Jugendroman handelt vier von fünf Holocrons. Die Handlung ist einfach zu berechenbar für das fünfte. Wäre es ein Erwachsenenroman, so müsste ich allerdings noch ein weiteres Holocron abziehen, weil Wendungen voraussehbar sind und die handelnden Figuren entweder gut definiertes Aussehen oder Charakter bekommen haben, nicht beides.