Rezension: The High Republic Adventures: Dispatches from the Occlusion Zone #2

In der neuen, zweiten Ausgabe von Dispatches from the Occlusion Zone wechseln wir nicht nur im Autorenteam von Daniel José Older zu Alyssa Wong, sondern auch was die Zeichnungen und sogar die Hauptfiguren angeht. Die Zeichnungen stammen dieses Mal von Valeria Favoccia, während Michael Atiyeh für die Kolorierung verantwortlich war.

Der Inhalt

Diese Woche schwenken wir von Qort und Konsorten über zu Crash und ihrem Team. Denn neben dem ersten EX-Droiden, der letzte Woche der Rahmenhandlung diente, hat es noch ein zweiter EX-Droide auf die Oberfläche Eriadus geschafft, wo ihn keine andere als Driggit gefunden hat. Die möchte den Droiden gern selbst umprogrammieren und behauptet sich dem Warden gegenüber auch standhaft, sodass dieser ihr den Droiden tatsächlich bis zu seiner Rückkehr überlässt.

Doch auch Crashs Crew hat von dem Droiden erfahren und will ihn ungern in den Händen der Nihil belassen, also machen sich Crash und der (Ex?)-Padawan Ruu auf den Weg in die Nihil-Basis. Ihre Idee sich einzuschleichen, indem Ruu sich per Maske als Nihil ausgibt und Crash seine Gefangene mimt, scheitert recht schnell, doch das hält die beiden nicht davon ab, getrennt ihre Suche nach dem Droiden fortzusetzen. Ruu stöbert Driggit auf, man kämpft, man klopft ein paar Sprüche – denn die beiden treffen nicht das erste Mal aufeinander. Und am Ende lässt Ruu in einer überraschenden Wendung Driggit doch eine Nachricht für die Oberste Kanzlerin aufzeichnen. 

Die Umsetzung

Nachdem ich mich in der letzten Ausgabe über die verhältnismäßig kurze Exposition und die dafür gefüllte Handlung gefreut habe, komme ich in dieser Ausgabe auf den Boden der Tatsachen zurück. Mir gefällt weiterhin, dass wir nicht in jeder Woche erneut den allgemeinen Status Quo Eriadus erklärt bekommen, wie es mich seinerzeit in der Minireihe Shadows of Starlight bald wahnsinnig gemacht hat. Allerdings ahne ich, dass mir auch in dieser Minireihe ein ähnliches Manko blüht wie in der gerade erwähnten Shadows-Reihe.

Denn auch hier eröffnen wir einen anderen Handlungsstrang (Ruu und Crash) und lassen die Handlung um Qort und immerhin das gesamte Schicksal des Planeten aus der vorigen Ausgabe einfach links liegen. Wird also hier wieder für die diversen Romane nur vorgeteasert? Zumindest in dieser Ausgabe ist wenigstens der Handlungsbogen nicht so apokalyptisch, was es nicht ganz so nervig macht.

Eine andere Sache, die mir allerdings auch dieses Mal erst deutlich auffiel: Während mir Querverweise auf das gesamte High Republic Programm durchaus gefallen und ich gern auf bekannte Gesichter stoße, hatte ich jetzt beim Lesen das erste Mal das Gefühl, ich hätte eine wichtige Charaktereinführung komplett verpasst. Denn Ruu kam bereits in Alyssa Wongs Kurzgeschichte Chronicles of Corellia: Cracking the Mask vor, wo er das erste Mal mit Driggit zusammengerauscht ist. Nun ist es schon manchmal schwer, innerhalb des Verlagsprogramms immer deutlich die Lesereihenfolge der Comics vs. der Romane gut abzustecken. Nicht umsonst gibt es hier ja auch deshalb die Leseguides.

Dass jetzt allerdings auch so stark die Kurzgeschichten für die Magazine wie der Star Wars Insider einbezogen werden, erweitert die Problematik doch ganz schön. Wenn es sich dabei um Nebencharaktere a la Velko Jahen aus den Starlight Stories der ersten Phase handelt, dann ist das nicht weiter schlimm meiner Meinung nach.

Aber gerade bei diesem Heft baut ein Großteil der Dynamik zwischen Ruu und Driggit auf dem vorangegangenen Aufeinandertreffen auf und zumindest Driggit hat schon eine größere Rolle in der dritten Phase. Ich hoffe, dass in der nächsten Ausgabe solche Überschneidungen etwas besser funktionieren, denn der MCU Effekt kann auch mal nach hinten losgehen, wenn Leser*innen nicht gleich alle Werke gleichermaßen konsumieren können.

Wie oben schon erwähnt, liefert uns dieses Mal Valeria Favoccia die Zeichnungen, während Michael Atiyeh die Kolorierungen gemacht hat. Am Anfang des Hefts fand ich Favoccias Stil noch sehr gewöhnungsbedürftig, gerade der Warden, aber auch Driggit wirkten auf mich geradezu plump gezeichnet. Allerdings verbesserten sich für mich im Laufe der Handlung auch die Zeichnungen der Charaktere und gerade die Darstellung von Ruus Wahrnehmung der Macht und seinem Geisteszustand darin fand ich sehr gut eingefangen. 

Fazit

Das zweite Heft der Dispatches knüpft lose an der Rahmenhandlung der EX-Droiden an, fokussiert sich jedoch auf einen anderen Schauplatz auf Eriadu. Das sorgt einerseits für seine eigene Spannung, macht dafür aber wieder den Eindruck lediglich ein Aufbereiter für andere Werke zu sein und gleichzeitig einiges an Crossover-Vorwissen zu verlangen. Dennoch freue ich mich auch auf die nächste Ausgabe und bin gespannt, wohin wir dann handlungstechnisch springen.

Logo zu Star Wars: Die Hohe Republik

Star Wars: Die Hohe Republik ist ein mehrjähriges Buch- und Comicprogramm, das hunderte Jahre vor den Skywalker-Filmen spielt und die Jedi in ihrer Blütezeit zeigt. Weitere Infos, News, Podcasts und Rezensionen gibt es in unserem Portal und in der Datenbank. Beachtet auch unsere Guides zur Lesereihenfolge von Phase I, Phase II und Phase III.

Wir danken Dark Horse für die Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars und der Vorschauseiten.

Schreibe einen Kommentar