Marvel-Mittwoch: Doctor Aphra #34 und Return of the Jedi: The Rebellion #1

Nach einigem Hin und Her erscheinen an diesem Marvel-Mittwoch nun doch Doctor Aphra #34: Resonance und Return of the Jedi: The Rebellion #1The Kill Shot. Die in den letzten Tagen kommunizierten Verzögerungen beschränken sich nur noch auf eine der Variantcover-Ausgaben des Sonderheftes, welche nun nächste Woche erscheint.

Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung des Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.

Da es keinen Zusammenhang zwischen den Heften gibt, gibt es keine empfohlene Lesereihenfolge.

Doctor Aphra #34: Resonance

Der Inhalt

Doctor Aphra #34 (19.07.2023)
Doctor Aphra #34 (19.07.2023)

Nachdem wir in einem Flashback am Anfang der Geschichte Aayla Secura und Shaak Ti dabei beobachten durften, wie sie das als „Starweird“ bezeichnete Wesen einfangen, sind Luke und Aphra noch nicht ganz so weit. Im Gegenteil, sie sind noch vollends damit befasst, das Wesen des unbekannten Wesens zu ergründen. Erst einer jener glücklichen Zufälle, die es ja immer mal gibt, verschafft den beiden eine kurze Atempause und dann erste Erkenntnisse, wie man dem Wesen wohl beikommen kann. Aber nicht so ganz funktionierende Jedi-Tools und die immer noch nicht wieder zuverlässigen Machtfähigkeiten von Luke machen ihnen das Leben schwer. Trotzdem erarbeiten sich die eine Chance, zu entkommen, und dann sogar zum Gegenangriff überzugehen.

Mitten in der wildesten Schlacht hat Aphra eine Erleuchtung über das wahre Wesen des Starweird. Mit dieser Erkenntnis ist es nun für Luke ein Leichtes, ihren Gegner zu vernichten.

Ganz treu der alten Devise, Ende gut, Alles gut, trennen sich Aphra und Luke auf Numidian Prime als Freunde, und auch nicht ganz mit leeren Händen.

Die Umsetzung

Da der Handlungsbogen dieses Mal nur drei Hefte umfasst, war ja schon klar, dass Aphra und Luke die Sache in diesem Heft wieder zu einem Abschluss bringen müssen, aber irgendwie ging es mir dann zum Schluss doch etwas zu einfach. Da hatte Alyssa Wong in zwei Heften eine wirklich interessante Ausgangslage aufgebaut, die auch einfach perfekt auf Aphra passte, und dann endet es damit, dass man den Starweird mir nichts, dir nichts einfach durch den atmosphärischen Mixer zieht. Wenn Shaak Ti und Aayska Secura dies bloß schon früher gewusst hätten… Hier hätte ich mir ehrlich etwas mehr erwartet. Das war unter dem Level, auf dem Wong normalerweise die Geschichten konstruiert. Ich hätte ja sogar einen Jedi-Trick akzeptiert. Aber gut, spaßig war es schon und es kann ja nicht jedes Mal die ganz große Geschichte sein. Der humorige, verbale Schlagabtausch zwischen Luke und Chelli hat mir gut gefallen und auch, dass mal wieder jemand eine Hand verliert, war etwas, das Star Wars-Fans ein verschmitztes Lächeln auf die Lippen zaubern dürfte.

Wie immer gab es an der optischen Umsetzung durch Minkyu Jung (Zeichnungen) und Rachelle Rosenberg (Kolorierungen) nicht viel auszusetzen. Es hat alles gepasst.

Fazit

Das Heft war nicht schlecht, lässt uns Leser aber doch etwas unschlüssig zurück, wofür dieser Handlungsbogen denn nun gut war. Es scheint so, als war er nur eine nette, kleine Geschichte von Chelli und Luke auf Abenteuertour nach Sason. Nun gut, muss es auch mal geben, es kann nicht immer alles ein wichtiger Puzzlestein in einer Gesamtgeschichte sein. Da mich die Story gut unterhalten hat, habe ich damit aber kein Problem.

Return of the Jedi: The Rebellion #1: The Kill Shot

Der Inhalt

Wenige Tage vor der Schlacht von Endor erhält Admiral Ackbar die Warnung, dass ein Anschlag auf Mon Mothma geplant sei. Natürlich will er dies verhindern, aber Mon Mothma ist mit ihrer Haltung, dass keine Ressource für ihre Sicherheit woanders abgezogen werden solle, nicht gerade hilfreich. Die Sache der Rebellion geht ihr vor ihren persönlichen Schutz. Ackbar hingegen meint, dass sie für die Sache von besonderer Bedeutung sei. Auch will sie es sich nicht nehmen lassen, sich in der nächsten Zeit ggf. selbst mit wichtigen Informanten zu treffen. Ackbar muss daher improvisieren und betraut Shara und Kes mit dieser besonderen Mission, die eigentlich gar nicht sein darf.

Die beiden haben auch sogleich einen Ansatzpunkt, wo sie nach einem Informanten suchen könnten, der ihnen mehr Informationen zu dem geplanten Anschlag geben kann. Dabei müssen sie tief in die Welt der Spice Runner eintauchen und dort die ein oder andere Figur aus der Vergangenheit aufsuchen. Dabei stellt sich die Angelegenheit sehr schnell – wie bei solchen verdeckten Operationen nicht anders zu erwarten – als viel komplizierter und besser abgeschirmt heraus als die beiden es anfangs gehofft hatten. Aber Schritt für Schritt kommen sie der Sache näher, bis sie zumindest den Ort herausfinden, der von ihren Widersachern für die Operation vorgeschlagen worden war. Als Mon Mothma genau dorthin bestellt wird, um eine äußerst wichtige Information über den zweiten Todesstern von einem langjährigen Informanten zu erhalten, ist die Falle gestellt, aber auch Mon Mothmas Schutzteam ist eben in Position. Als es dann tatsächlich zum Treffen von Mon mit ihrem Informanten und dem Attentatsversuch kommt, scheint zunächst der Plan des Attentäters aufzugehen, jedoch hatte dieser nicht mit Kes und Shara gerechnet, die gerade noch rechtzeitig dazwischentreten können. Allerdings werden sie dann selbst überwältigt und werden ihrerseits erst im letzten Augenblick noch vom Informanten gerettet. Am Ende bleiben ein vereitelter Attentatsversuch und eine wichtige Information für die Rebellion.

Die Umsetzung

Autor Alex Segura zieht hier wirklich alle Register, um den Lesern eine super eingebettete Geschichte zu erzählen. Dazu greift er eine der vielen kleinen Plotlines von Claudia Greys Lost Stars bzgl. einer gezielten Fehlinformation an die Rebellion auf, die den zweiten Todesstern als Angriffsziel einfach unwiderstehlich macht und verknüpft dies dann mit allerlei Gestalten, Begebenheiten und Lokationen, die teilweise erst in der Zukunft für andere Werke, besonders aus der Zeit der Ersten Ordnung, relevant werden. Dass er bei all dem mal nicht die üblichen Helden, Kopfgeldjäger und Orte nutzt, finde ich sehr gut. So langsam habe ich von denen nämlich genug gesehen/gelesen. Zudem reichert es die Geschichte um die Familie Dameron ordentlich an. Gut finde ich auch, dass trotz all der Cleverness der Rebellen keiner durchschaut, dass der Plan des Imperators nicht vereitelt wurde, sondern zu 100% aufgegangen ist und sie es nicht mal ahnen. Alles in Allem also eine sehr schöne Spionagegeschichte mit all ihren Ebenen und Spiegel-Ebenen, bei der man nie sicher sein kann, was Wirklichkeit ist und was nur so aussehen soll.

Die optische Umsetzung ist überwiegend sehr gut gelungen. Aber wie nicht anders zu erwarten ist es beim Einsatz von gleich drei Zeichnern zu gewissen Inkonsistenzen in der Darstellung der Figuren gekommen. Besonders betroffen war davon Mon Mothma, deren Gesicht und Frisur im Laufe der 34 Seiten doch einigen Veränderungen unterworfen ist. Aber alles andere hat sehr gut gepasst, insofern nehme ich dies mal als den kleinen Wermutstropfen an, der scheinbar notwendig ist, um die übrigen Qualitäten mehr schätzen zu können.

Fazit

Das Heft hat mir trotz einiger Ausrutscher der bei zeichnerischen Darstellung von Mon Mothma wirklich gut gefallen. Die Geschichte ist dank der zahlreichen Verknüpfungen eine Freude für alle Fans. Es verändert nicht die Geschichte von Episode VI, fügt ihr aber noch ein Puzzelteil hinzu. Genau das, was diese Sonderhefte ja tun sollen.


Das nächste Sonderheft Return of the Jedi: Max Rebo #1 wird am 9. August erscheinen, Doctor Aphra #35 dann am 23. August. Nächsten Mittwoch gibt es dann auch wieder zwei Hefte: Darth Vader: Black, White & Red #4 und The Mandalorian Season Two #2.

Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.

3 Kommentare

  1. Der Aphra Comic war okay. The Rebellion fand ich insgesamt ganz gut aber was mich oft stört, ist diese Leichtigkeit, wie mit gefährlichen Situationen umgegangen wird.
    Kes und Shara waren umstellt von Sturmtrupplern und Gangstern und trotzdem schafft Shara es, den Gangsterboss zu verfolgen und zu stellen. Und dann als sie zurückkehrt, hat Kes es scheinbar alleine mit allen Gegnern aufgenommen und ist sogar schon wieder im Schiff?

    Ja, ich weiß, es ist ein Comic und da wird der Realismus zugunsten von Spektakel nach hinten geschoben aber das hier war selbst dafür over the top. Es kommt (zumindest bei den Comics) irgendwie nie der Hauch von Gefahr auf, da die Charaktere selbst aus den unmöglichsten Situationen problemlos entkommen und es alleine mit 20 Gegnern oder so aufnehmen. Lediglich bei Vader kann ich das in-Universe akzeptieren.

    Naja, davon abgesehen, wusste man ja sowieso, dass die beiden es unbeschadet schaffen. 😉
    Wahrscheinlich übertreibe ich, aber bei dem Comic war es nochmal etwas extremer als sonst.

    1. Valider Punkt! Ich hatte da auch so einen „Ach, echt jetzt?“ Moment, es mir aber damit wegerklärt, dass ja alle wollten, dass sie mit genau dieser Information entkommen und es wohl entsprechende Instruktionen gab.

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