An diesem Marvel-Mittwoch treten in Bounty Hunters #34: In the Crosshairs of Inferno Squad, Part 2 die Inferno-Squad gegen T’ongas Kopfgeldjäger-Team an. Ein Kampf mit einigen Überraschungen.
Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung des Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.
Der Inhalt
Nach einer kurzen Rückblende auf Beilarts Kindheit auf Chorin springt die Geschichte zurück in die Jetztzeit und nach Depatar, wo die Inferno Squad gerade mit ihrem Überraschungsangriff auf die Edgehawk begonnen hat.
Deren Crew geht gerade noch unbekümmert ihren Reparaturarbeiten und kleineren Streitereien nach. Nur Zuckuss ahnt, dass da was nicht stimmt, wird aber von den anderen nicht ernstgenommen, bis es zu spät ist. Glücklicherweise dauert das sinn- und folgenlose Rumgeballer nicht lange, bis das im Außenbereich befindliche Team überwältigt ist. Zuckuss feuert zwar noch im letzten Augenblick einen Warnschuss ab, um Valance und Bossk, die im Inneren des Raumschiffs sind, zu warnen. Diese sind aber so sehr in ihre unsinnige Streiterei versunken, dass sie diesen fast verpassen. Aber auch dann dauert es nicht lang. Am Ende kapitulieren auch diese beiden nach etwas gesichtswahrendem Widerstand, bei dem lediglich ID 10 eine kleine Beule davonträgt.
Um bei diesem mehr als fragwürdigen Kampf die (fehlende) Spannung noch etwas auszudehnen, durften wir zwischenzeitlich in einem kleinen Intermezzo auch noch erleben, wie IG-88 Vukorah aufgrund einer durchdachten Formulierung in seinem Auftrag einen Haufen Ärger und Arbeit abnimmt, ehe diese dann schon wieder getrennte Wege gehen.
Zurück auf der Edgehawk sehen wir nun aber nicht wie die Inferno Squad Valance in Ketten legt und zurück zu Darth Vader schleppt, sondern nur wie schnell mal eben sein Speicher, der eine geheime Information enthält, gelöscht wird. Nach der Erfolgsmeldung an Lieutenant Haydenn zieht sich die Inferno Squad dann auch schon wieder zurück. Zurück bleibt ein etwas derangiertes Team. Und weil man gerade so schön schlecht drauf ist, schmeißt Tasu auch gleich mal hin, weil ihn das Team nach der Beleidigung seiner Spezies nicht genug unterstützt habe. T’onga lässt ihn ohne Weiteres ziehen, nutzt die Gelegenheit aber, um ihm noch gleich Losha mitzugeben, die sie beim nächsten Einsatz nicht dabeihaben will, geht es doch gegen Boba Fett.
Die Umsetzung
Dieses Heft dürfte viele Leser mit einem „What the f*ck?“-Gefühl oder schlimmeres zurücklassen. Losha und Tasu unter mehr als fragwürdigen Umständen einfach so raus und Valance nach einer sehr zweifelhaften Speicherlöschung in einem nicht ganz klaren Betriebszustand. Das will erstmal verdaut sein. Gut, T’ongas Team war für einen Comic in Sachen starke Charaktere schon etwas überbevölkert und musste etwas ausgedünnt werden. Aber so und dann auch noch die beiden? Losha und Tasu sind über die letzten 10-15 Hefte liebevoll, aber manchmal auch etwas mühevoll zu interessanten Charakteren aufgebaut worden, die das Team bereichert haben. Und dann müssen die beiden gehen und die eher schablonenhaften Bossk, Zuckuss und 4-LOM dürfen bleiben? Um gegen Boba Fett ins Feld zu ziehen? Was wohl als Fan-Service für die Anhänger der ewig gleichen OT-Figuren gemeint war, stellt aus meiner Sicht einen enormen Rückschritt in Sachen Eigenständigkeit der Reihe dar. Ethan Sacks war so gut dabei sich von diesen ganzen vermeintlichen Helden aus der klassischen Trilogie zu trennen und dann jetzt so etwas. Ich bin nicht erfreut und fürchte die nächsten Hefte werden nur aus ach so trickreichem „Zack und Boom“ bestehen. Vielleicht überrascht er uns aber auch und erfreut uns mit einer sinnvollen Geschichte mit Tiefgang, aber ich würde meine Mando-Rüstung noch nicht darauf verwetten. Ich hoffe doch sehr, dass wir Tasu und Loscha wieder sehen werden, nachdem sie ihre Stimmung durch eine kleine Wirtshausschlägerei wieder gehoben haben. Es wäre echt schade um diese beiden.
Die grafische Umsetzung durch Paolo Villanelli und Arif Prianto ist wie immer auf sehr gutem Niveau. Lediglich einige Panels scheinen schwarze Löcher im Körper von Valance aufzuweisen, die auch nicht mit Schatten erklärt werden können. Aber gut, wenn es nichts weiter ist.
Fazit
Dieses Heft hinterlässt ein etwas gemischtes Gefühl. Ein Reset der Crew war angesichts des Überangebotes an Figuren vermutlich notwendig, aber dessen Umsetzung finde ich nicht sehr gelungen und auch die Neuausrichtung hinterlässt einige Zweifel bei mir. Ich hoffe, dass Ethan Sacks uns in den nächsten Heften eines Besseren belehrt.
Mit Bounty Hunters #35 geht es dann am 21. Juni weiter. Der nächste Marvel-Mittwoch ist zum einen wieder Darth Vader gewidmet, denn Darth Vader: Black, White & Red #2 steht an. Zum anderen findet die Reihe zur II. Phase der Hohen Republik mit The High Republic #10: Battle for the Force, Part 5 ihren Abschluss.
Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.