Marvel-Mittwoch: Darth Vader #21 und Doctor Aphra #19

Mit Darth Vader #21 und Doctor Aphra #19 schickt sich Marvel an, an diesem Marvel-Mittwoch das Crimson-Dawn-Crossover voranzutreiben. Und während es im Darth Vader-Comic recht konfrontativ darum geht, die verborgenen Gefolgsleute von Crimson Dawn aufzuspüren, geht Chelli Aphra mal wieder eigene Wege und folgt der Spur zum Funken der Ewigkeit der Aszendenten.

Wie immer noch der Hinweis, dass wir im Marvel-Mittwoch und den Kommentaren zum Beitrag die Hefte und deren Handlungen, inklusive Spoilern, detailliert besprechen.

Da die Doctor Aphra-Reihe weiterhin nur sehr weitläufig in das Crossover eingebunden ist, gibt es keinerlei inhaltliche Abhängigkeiten oder Überlagerungen, die eine bestimmte Lesereihenfolge empfehlenswert machen würden.

Darth Vader #21 – rezensiert von Tobias

In Ausgabe #21 der Vader-Reihe verstrickt sich der Plot rund um Crimson Dawn immer weiter und Vader ist nur in bestimmten Situationen so wirklich konsequent. Was das bedeutet, erfahrt ihr in dieser Rezension!  

Zum Inhalt

Darth Vader #21 (23.03.2022)
Darth Vader #21 (23.03.2022)

Zu Beginn kümmert sich Sabé noch um Ochi und Administrator Moore, die genau wie sie Crimson-Dawn-Unterstützer sind. Wie man das als Kollegen so macht, erpresst man sich gegenseitig, um mehr darüber herauszufinden, was Vader antreibt (abgesehen von seinem Akkupack in der Rüstung). Ochi soll daraufhin Chaos stiften, da Vader ja Ordnung schaffen will, und Vaders Verwirrung über die wahren Verräter in den Reihen des Imperiums – nach der fingierten Liste – noch mehr anheizen.

In der nächsten Szene schaut General Romodi dabei zu, wie Särge der vermeintlichen Verräter ins All hinausfliegen. Er kritisiert dabei die Verschwendung von Leben und dass bisher keiner dieser Soldaten als Verräter entlarvt werden konnte. Ochi legt daraufhin eine Spur hin zu einer vergangenen Schlacht gegen eine Gruppe Amidalans, die wir bereits aus dem ersten Arc dieser Reihe kennen, was den Bogen zu Sabé spannt.

Ochi führt also die Entourage, die sich mittlerweile um Vader geschart hat, zum Aufenthaltsort eines der Kommandanten dieses Massakers und stürmt die Basis, die von Droiden des Imperiums bewacht wird, welche mich sehr an die Dunkeltruppen aus The Mandalorian erinnerten. Nachdem die Basis endlich gestürmt ist, beschließen die Söldner, vom Plan abzuweichen und die Gefangenen zu befreien, was Vader dazu veranlasst, den rollenden Droiden in zwei Hälften zu schneiden. Die darauffolgende Befragung von Lieutenant Grapa zum Vorfall mit den Amidalans bleibt ergebnisoffen.

Ohne Spur und ohne Ziel müsste Vader jetzt leider zurück zur Executor fliegen, aber zum Glück erkennt Valance, dass Ochi davon gewusst haben muss, dass hier so viele Droiden auf sie warten. Dieser flieht schnurstracks direkt zurück nach Naboo, wo sich Sabé mittlerweile eine kleine Hagrid-Hütte aufgebaut hat. Wie zu erwarten, konnte Vader ihm folgen und nun entreißt er Sabé ihr Crimson-Dawn-Abzeichen, reckt es in die Luft und ruft sich selbst zum Dawn aus.

Währenddessen lässt er natürlich sowohl Ochi als auch Sabé am Leben, da Vader ja – wie wir aus den vorherigen Heften wissen – bekanntlich nur angebliche Crimson-Dawn-Verräter umbringt. Sobald ihm zwei tatsächliche begegnen, spielt das Morden erstmal keine Rolle mehr. Geht ja auch schlecht, jetzt, nachdem man dem zum Überleben gezwungenen Ochi eine so verstrickte Rolle geschrieben hat. Eigentlich müsste er sterben, aber wer soll dann Reys Eltern ermorden? Naja, Logik braucht man bei Vader-Comics ja zum Glück sowieso nur in handelsüblichen Mengen und daher können wir darüber hinwegsehen.

Die Zeichnungen

Raffaele Ienco hält weiterhin eine konstante Leistung und präsentiert uns in diesem Heft neben den obligatorischen Vader-Vollbild-Lichtschwert-Panels eigentlich wenig kreative neue Ideen. Die Panels sind sehr konservativ angeordnet, nichts ragt darüber hinaus und auch sonst wird nicht mit der Unterteilung von Bildern in mehrere Panels oder ähnlichem gespielt. Konstante Kost also für eine mittelmäßige Reihe.

Fazit

Darth Vader mordet und schnetzelt, außer wenn es Sinn machen würde. So lässt sich diese Ausgabe im Speziellen, aber fast auch die Reihe im Ganzen zusammenfassen. Ochi wird zum Verräter auserkoren, aber darf ja sowieso nicht sterben, also muss Vader so tun, als hätte er alles bis auf Ochis Verrat durchschaut. Sabé kehrt zurück und hat eigentlich keine Rolle, bis sie am Ende hinter Vader steht und jetzt wohl wieder ein paar Ausgaben lang düstere Blicke an ihn senden darf.  

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Bewertung: 2 von 5 Holocrons

Doctor Aphra #19 – rezensiert von Matthias

Zum Inhalt

Doctor Aphra #19 (23.03.2022)
Doctor Aphra #19 (23.03.2022)

Die Geschichte führt uns zunächst zurück zu der Zeit, als sich Kho Phon Farrus an der Universität von Bar’leth einschreiben will, dabei aber auf unerwartete Probleme stößt, da der von xiem genannte Name nicht mit dem auf dem Ausweis übereinstimmt. Wie das Leben so will, kommen auch gerade Chelli, Sana und Eustacia an der Registratur vorbei und helfen Kho aus der Patsche, indem Chelli einfach mal dafür bürgt, dass Kho – trotz des kürzlich geänderten Namens – die Person auf dem Ausweis sei. Natürlich ist Chelli auch schon damals nie frei von Hintergedanken und so muss sich Kho die neue Freundschaft mit der Dreier-Clique durch einen „kleinen Gefallen“ erkaufen. Xier soll während der Begrüßungsfeier für die neuen Studenten, wenn alle abgelenkt sind, ins Büro der Fachschaftsleiterin, Iglan’tine Nos, einbrechen und dann den drei anderen Zugang in das Büro verschaffen, damit diese ein paar der dort gelagerten Artefakte in ihren Besitz bringen können.

Vor genau der gleichen Situation steht Kho nun auch wieder, in der Gegenwart. Und wie damals gelingt der Einbruch genauso einfach, bis Kho an der gleichen Stelle scheitert. Denn Iglan’tine Nos ist auch dieses Mal noch in ihrem Büro und bemerkt und erkennt sogleich, wer da vor ihrer Tür steht. Zu Khos großer Überraschung leistet Iglan’tine Nos aber keinerlei Widerstand, sondern ist gerne bereit, dieses Geheimnis mit Kho zu teilen und führt xien in jene Kammer, tief unter der Universität, wo sich das gesuchte Relikt der Aszendenten finden lässt.

Aphra und Sana sind derweil noch nicht auf Bar’leth angekommen und auch keinesfalls bereit, ihr Ziel und ihre wahre Mission mit ihrer Auftraggeberin, Lady Domina Tagge, zu teilen. Diese lässt sich durch den angeblichen Funkausfall, den Aphra vortäuscht, als Lady Tagge sie beide sofort zurückruft, nicht beeindrucken. Sie hat etwas derartiges schon erwartet. Da sie nicht ganz sicher ist, warum Aphra sich so verhalten hat, setzt sie ihre neuesten Verbündeten auf Aphra an, Boushh und sein Team.

Aphra und Sana sind kurz darauf ebenfalls im Büro von Iglan’tine Nos angelangt, geraten aber – anders als damals – mit dem Alarmsystem, welches Nos seitdem installiert hat, aneinander und müssen flüchten. Dabei geraten sie – wie könnte es anders sein – genau in jenen geheimen Gang, durch den Nos gerade Kho geführt hat. Und während Kho noch dabei ist, aus den Erläuterungen von Nos die Bedeutung des Ortes zu begreifen, schickt sich Nos an, auch das letzte Geheimnis dieses Ortes, des Reliktes und seines Ritus zu enthüllen. Wie aufs Stichwort treffen, von Kho und Nos unbemerkt, auch Chelli und Sana in der Kammer ein.

Die Umsetzung

Dass dieser Handlungsbogen wieder eine echte Geschichte mit viel Inhalt zu erzählen hat, merkt man daran, dass Alyssa Wong fast komplett auf die in Comics sonst gerne Leerstellen puffernde Action verzichten kann. Sehr geschickt spiegelt sie die Geschehnisse in der Gegenwart an den ähnlich gelagerten der Vergangenheit. Die unbeschwerte Studienzeit ist dabei von Rachelle Rosenberg in einem freundlichen, gelben Grundton gehalten, während die düstere Gegenwart den blau-grünen Grundton der letzten Hefte fortführt. So weiß man jederzeit, in welcher Erzählebene man gerade ist, ohne dass Joe Caramagna, der wieder fürs Lettering zuständig ist, die Panels mit Zeitangaben vollpflastern muss. Diese würden den gelungenen Bilderfluss auch nur stören. Dass der Schwung der Geschichte bei diesem Heft im Vordergrund steht, sieht man auch daran, dass Minkyu Jung, bis auf den Schluss, auf dramatische, den Augenblick heraushebende Panels verzichtet hat. Dem Team ist also eine sehr saubere, fokussierte Umsetzung auf gutem Niveau gelungen.

Fazit

Ein sehr solides, rundes Heft, welches sich primär auf die Weiterentwicklung der Geschichte konzentriert und dabei viel Wissen und Stimmung mitliefert. Genau dafür liebt man die Aphra-Geschichten. Das Finale im nächsten Heft kann kommen.


Mit der Darth Vader-Reihe geht es schon am 13. April weiter. Aphra #20 schließt am 27. April den aktuellen Handlungsbogen ab. Nächste Woche melden sich dann in Bounty Hunters #21 die Kopfgeldjäger um T’onga zurück.


Wir bedanken uns bei Marvel für die digitalen Vorab-Ausgaben, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.

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