Marvel-Mittwoch: Bounty Hunters #21

An diesem Marvel-Mittwoch ruhen alle Auge auf T’onga und ihrem Team, welche aber in Bounty Hunters #21 alles andere als einen ruhigen Tag vor sich haben. Und welche Rolle spielt dabei Dengar, der ja auch noch seine eigenen Pläne verfolgt?

Wie immer noch der Hinweis, dass wir im Marvel-Mittwoch und den Kommentaren zum Beitrag die Hefte und deren Handlungen, inklusive Spoilern, detailliert besprechen.

Zum Inhalt

Bounty Hunters #21
Bounty Hunters #21

T’onga sieht sich gleich zu Beginn der Geschichte mit einigen Toten, die in ihren Alpträumen zu ihr sprechen, konfrontiert. Diese hinterfragen ihre Motivation und Bereitschaft, das Notwendige für diese Mission zu tun. Was natürlich einen Widerspruch bei T’onga hervorruft und somit ihre bisherige Motivation noch verstärkt und ihr Ziel bekräftigt. Aber diese berüchtigte nächtliche Unruhe vorm Sturm scheint nur T’onga zu betreffen, der Rest ihrer Crew schlummert selig vor sich hin. Da T’onga aber gerade ohnehin wach ist, kann sie auch gleich einen unerwarteten Anruf eines früheren Verbündeten namens Syphacc annehmen. Dieser habe über seine Kanäle gehört, das T’onga in den Kampf gegen Crimson Dawn ziehen wolle, und drängt ihr seine Hilfe auf, ohne die sie sicherlich scheitern werde. Dies sieht T’onga naturgemäß anders und so lehnt sie seine Hilfe ab.

Hinter Syphaccs unerwartetem Angebot steht in Wirklichkeit aber Dengar mit seiner gezogenen Waffe. Er hat ihn zum Anruf gezwungen, weil er so an bestimmte Informationen gelangen wollte, die es ihm ermöglichen würden, das Team zu stoppen, wie es Crimson Dawn von ihm gefordert hat. Syphaccs Vorhersage, dass T’onga außer ihm nicht mehr auf viel andere Hilfe zählen könne, erweist sich schon im nächsten Panel als falsch, denn sie schließt sich mit Lady Proxima zusammen, deren Machtstellung und Geschäfte auf Coronet deutlich gelitten haben, seit General Vukorah und ihr Unbroken Clan die Stadt mehr oder minder übernommen haben. Lady Proxima schildert ihr zwar, wie massiv Vukorah ihre Kontrolle über die Stadt ausgebaut hat, aber T’onga gibt sich unbeirrt. Sie hat einen Plan, wie sie diese mehrschichtige Verteidigung rund um Vukorah durchdringen kann. Dazu webt sie ihre eigenen Crew in genau diese Schichten ein, sodass sie durch all diese schlüpfen kann, um sich von Bossk und Tasu Leech als vorgebliche Gefangene und Mitglied des verfeindeten Mourner’s Wail Clans zu Vokurah führen zu lassen. Diese erkennt sie tatsächlich nicht und lässt sich durch eine bewusste Provokation auch genau in das Verhalten steuern, welches T’onga erreichen wollte. Und so entfaltet sich nun über die nächsten Seiten ihr actionlastiger Plan, auch wenn nicht alles ganz so wie geplant läuft. Jeder darf mal ran und ein wenig kämpfen, das ein oder andere Wiedersehen unter alten Feinden nicht ausgeschlossen. Am Ende scheinen sie ihre Mission siegreich beenden zu können und nur wenige Augenblicke von einer erfolgreichen Flucht zusammen mit der gefangengenommenen, betäubten Vokurah entfernt zu sein. Aber da naht die Verstärkung des Unbroken Clans.

Die Umsetzung

Was Ethan Sacks in diesem Heft abliefert, ist leider nur mit Fastfood vergleichbar. Schnell weggemampft, aber nur wenig Substanz. Teilweise, wie die Alptraum-Sequenz von T’onga, etwas unverständlich, denn der kommende Kampf ist von seiner Darstellung viel zu leicht, als dass so ein schweres Foreshadowing erforderlich oder gerechtfertigt gewesen wäre. Vermutlich wird diese Sequenz erst im Finale verständlich. Ansonsten dient mal wieder wertlose Action als Seitenfüller. Irgendwie schade! Dass Sacks es nicht verlernt hat, eine Geschichte zu erzählen, sieht man ja an den Bröckchen von teils auch humorvoller, wortspielerischer Substanz, die er immer mal wieder eingestreut hat. Vermutlich stört mich diese Verschwendung an Platz deswegen noch umso mehr. Es bleibt nur zu hoffen, dass es sich alles im nächsten Heft auflöst und das ein oder andere doch noch nachträglich einen Sinn bekommt.

Was das Graphische betrifft, gibt es absolut nichts zu meckern. Paolo Villanelli und Bryan Valenza liefern einwandfreie und sehr gute Arbeit ab. Sehr reife Illustrationen, dynamisch geschnittene Panels, die sich in ihrer Komposition die Freiheiten nehmen, die sie brauchen. Aber leider bleibt optisch super inzensiertes Fastfood immer noch Fastfood. Ich hätte mir gewünscht, man hätte die hervorragenden Fähigkeiten des Künstlergespanns für eine gehaltvollere Geschichte genutzt. Das Cover von Giuseppe Camuncoli und Jesus Aburtov sieht zwar spektakulär aus, aber hat mal wieder keinerlei Entsprechung in der Geschichte. Aber das ist bei Marvel ja nichts Ungewöhnliches.

Fazit

Viel Action, wenig Substanz, dazu noch ein Teaser auf Dengars geheimen Plan und ein großer Cliffhanger für das bereits nächste Woche anstehenden Finale. Insofern kann man das Heft als reine Durchlauffolge sehen.


Sofern Marvel bei seinem Erscheinungsplan bleibt, gibt es das nächste Bounty Hunters-Heft mit dem Abschluss des Handlungsbogens bereits nächste Woche, am 6. April 2022. Dann erscheint auch Crimson Reign #4.


Wir bedanken uns bei Marvel für die digitalen Vorab-Ausgabe, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.

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