Rezension: Die Jedi-Akademie 3: Die Meister der Macht von Kevin J. Anderson

Ihr seid die ersten der neuen Jedi-Ritter. Ihr seid der Kern eines großen Ordens zum Schutz der Neuen Republik. Ihr seid Meister der Macht.

Luke Skywalker

Im September des Jahres 1994, immer noch vier Monate vor meiner Geburt, erschein bei Bantam Spectra der dritte Band der Jedi-Akademie-Trilogie: Die Meister der Macht unter dem Titel Champions of the Force. Damit erschienen alle drei Bücher im selben Jahr, was eine unglaublich solide Leistung von Autor Kevin J. Anderson ist. Die deutsche Übersetzung von Thomas Ziegler kam, wie schon bei den vorigen Bänden, zunächst bei VGS als Hardcover und später bei Heyne als Taschenbuch, 2014 als E-Book.

Die Jedi-Akademie 3: Die Meister der Macht
Die Jedi-Akademie 3: Die Meister der Macht

Im Prinzip hätte man alle drei Bücher auch als ein Buch rausbringen können, so sehr gehen die drei ineinander über. Es gibt auch in Die Meister der Macht keine echte Einleitung mehr, wir folgen einfach wie schon gewohnt Kyp Durron, der in den vorangegangenen Kapiteln seinen Rachefeldzug gegen das Imperium begonnen hat, nach Carida. Hier befindet sich die größte Ausbildungsstätte für imperiale Sturmtruppen und er hat beschlossen, dass diese ebenso wie Daalas „Flotte“ zerstört werden muss. Lange Rede, kurzer Sinn: Er bringt dabei versehentlich seinen Bruder mit um, nachdem er diesen beinahe noch gerettet hätte, und findet das gar nicht geil.

Auf Yavin 4 liegt Luke weiterhin im Koma, kann sich aber zunehmend mit seinen Schülern verständigen. Insbesondere Jaina und Jacen Solo können sich mit Lukes Machtmanifestation problemlos unterhalten und nehmen in der Kommunikation mit dem Jedi-Meister eine Schlüsselposition ein, was ich weiterhin für eine recht große Aufgabe für Zweijährige halte, wenn man bedenkt, dass viele Zweijährige heutzutage kaum in der Lage sind, ihren eigenen Willen zu formulieren, geschweige denn dann mit dem Machtgeist ihres Onkels zu reden.

Han Solo versucht währenddessen, Kyp zu finden und wieder auf die helle Seite der Macht zu ziehen, wobei sich schon das Finden als schwierig herausstellt.

Lando will zeitgleich die Gewürzminen von Kessel wieder in Betrieb nehmen, dieses Mal ohne Sklavenarbeiter, und erhält dabei tatkräftige Unterstützung von Mara Jade und deren Schmugglerring. Außerdem flirtet er auf ziemlich aufdringliche Art mit der ehemaligen Hand des Imperators, ohne auf die Körbe einzugehen, die sie ihm durchweg in die Hand gibt.

Wedge und Chewbacca wollen in der Zeit versuchen, das Schlund-Forschungszentrum einzunehmen. Chewie, weil er die dortigen Wookiee-Sklaven befreien möchte, Wedge um Qwi Xux die Möglichkeit zu geben, sich daran zu erinnern, wer sie ist, nachdem ihre Erinnerungen von Kyp Durron im letzten Band gewaltsam gelöscht wurden. Glücklicher Weise verliebt sie sich erneut in den Piloten und er kommt doch noch zu seiner ersten on-Screen-Freundin, nachdem er chronologisch schon in den X-Wing Romanen hart mit Iella Wessiri geflirtet hatte.

Die Meister der Macht punktet wieder mit Kurzweil, vielen kleineren Ereignissen nebenbei, wie dem beinahe Tod der Staatschefin Mon Mothma und der daraus resultierenden beiläufigen Ernennung Leias zur neuen Staatschefin der Neuen Republik und einem allgemein hohen Erzähltempo. Anderson fokussiert sich nicht auf einzelne Charaktere, sondern behält das große Ganze im Blick und nutzt die Figuren geschickt, um dieses zu vervollständigen.

Dabei wird allerdings schnell klar, was in Teil zwei schon leicht negativ aufgefallen war. Die Bösen sind nicht fähig genug ihre Ziele zu erreichen (außer Kyp), und die Guten wären auch in diesem Fall zu mächtig. Gerade die Jedi werden hier auf eine so hohe Stufe gestellt, dass sie praktisch Göttern gleichen, Admiral Daala hingegen hätte schon einen kleinen Sieg an irgendeiner Stelle gut gebrauchen können, um sie überhaupt als ernste Bedrohung zu erkennen. Auch die Schlund-Forscher, die einen funktionierenden Todesstern-Prototypen nutzen, sind komplett unfähig und ich muss zugeben, dass ich nicht verstanden habe, wie sie ihn überhaupt zum Laufen bekommen haben. Letztlich waren die Herausforderungen für die verschiedenen Gruppen in meinen Augen zu schnell abgeschlossen und das schließt die Befreiung Lukes durch die Vernichtung des Geistes von Exar Kun mit ein. Ich hätte mir gewünscht, dass es mehr Rückschläge gegeben hätte, um zu zeigen, dass es eben keine leichten Aufgaben sind.

Trotzdem vergebe ich vier von fünf Holocrons, weil die Geschichte ansonsten super ausgearbeitet ist, mich wirklich unterhalten konnte und ich die Reihe in die Liste meiner absoluten Leseempfehlungen schreiben kann.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

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