Rezension: Der Pakt von Bakura von Kathy Tyers

Erinnern Sie sich, ich bin ein Jedi.

Luke Skywalker
Der Pakt von Bakura (Heyne)
Der Pakt von Bakura (Oktober 1994, Heyne)

Unsere Legends-Roman-Rezensionen befinden sich weiterhin im Jahr vier nach der Schlacht um Yavin. Nur wenig Zeit ist seit der Schlacht um Endor vergangen und die Nachricht um den Tod des Imperators hat sich noch nicht im ganzen Imperium verbreitet, als der imperial besetzte Planet Bakura im äußeren Rand, nahe der Unbekannten Regionen, einen Hilferuf sendet. Dieser wird von den Rebellenkräften abgefangen, welche beschließen Luke, Leia, Han und Konsorten als Hilfe zu schicken. Diese Geschichte wird erzählt in Der Pakt von Bakura, geschrieben im Jahr 1994 von Kathy Tyers, deren Nachnamen ich immer falsch schreibe. Unglaublich, aber wahr: Damit ist der Roman älter als ich! An solche Romane erinnere ich mich dann gerne, wenn ich mich mal wieder alt fühle. In Deutschland erschien er zunächst bei VGS als hochwertiges Hardcover und später als Taschenbuch bei Heyne. Die Übersetzung stammt von Hans Sommer.

Warum hat Bakura überhaupt Hilfe nötig? Sie werden von den echsenartigen Ssi-Ruuk angegriffen, welche angeblich auf Einladung des Imperators in die (bekannte) Galaxis gekommen sind und nach dessen Tod nun die Kontrolle über das komplette Imperium übernehmen und dessen Grenzen ausweiten wollen. (Ich kenne die Ssi-Ruuk schon aus ihrem späteren Auftreten in Das Erbe der Jedi-Ritter 16: Der verschollene Planet) Ihre Idee: Den Menschen ihre Lebensenergie aussaugen und damit Maschinen, wie Kampfdroiden, antreiben. Unterstützt werden sie dabei von einem machtbegabten Menschen: Dev Sibwarra, welcher bei einem früheren Kreuzzug aufgenommen und dessen Gehirn gewaschen wurde – mehrfach.

Als Roman der „Hauptreihe“ ist eigentlich klar, dass am Ende der Status quo mehr oder weniger wieder hergestellt wird, doch ist wirklich nett anzusehen, was in der Zwischenzeit alles passiert. Neben den genannten Hauptpersonen kommen auch noch wichtige Nebencharaktere, wie Wedge Antilles, vor. Wegen der Handlung auf einem neuen Planeten dann natürlich noch imperiale, wie der Gouverneur Nereus, welcher ein typischer Imperialer ist, und Commander Pter Thanas, ein imperialer Flottenoffizier, welcher bis zum Eintreffen der Allianzkräfte erfolgreich dafür gesorgt hat, dass Bakura sicher blieb. Außerdem wird ein für die Zukunft unglaublich wichtiger Charakter eingeführt: Gaeriel Captison. Eine Anhängerin der Religion des kosmischen Gleichgewichtes, für die Luke hier bereits Gefühle entwickeln soll. Mara Jade bezeichnet sie während des Yuuzhan Vong-Krieges als eine der verflossenen des Luke Skywalker. Ich darf mich also wahrscheinlich noch auf einiges freuen, weil ich die meisten Romane von hier bis zum Krieg noch vor mir habe.

Der Pakt von Bakura ist unglaublich leicht zu lesen. Keine Sekunde lang habe ich mich gelangweilt und die Spannung steigt langsam aber sicher immer weiter an. Zu Beginn denkt man sich, dass Gaeriel auf jeden Fall im Laufe der Handlung sterben wird, weil Luke sich so sehr für sie interessiert. Stattdessen erwischt es beinahe den jungen Jedi, der sich inzwischen über sein Schicksal im Klaren ist, aber noch nicht ganz darüber, wie er das erreichen soll. Auch schön zu erwähnen ist, dass er nach dem Kampf mit Imperator Plapatine und Darth Vader noch nicht komplett fit ist und sich ständig mit der Macht selber heilen muss. Das geht teilweise so weit, dass er im Repulsorstuhl sitzen muss.

Auch Leia macht eine nette Charakterentwicklung im Bezug auf Anakin Skywalker durch, bei der dieser selbst auch die Finger im Spiel hat. Genaueres dürft ihr aber gerne selber nachlesen.

Überrascht hat mich insbesondere, dass es keinen offensichtlichen Widerspruch zu moderneren Büchern des Legends-Bereiches gibt. Zwar werden die Ssi-Ruuk mehrfach so beschrieben als kämen sie aus einer anderen Galaxie/Galaxis (was nicht stimmt, da sie aus den unbekannten Regionen stammen) und einige Elemente wurden merkwürdig übersetzt, aber sonst war es das. Zumindest, was ich so bemerkt habe. Also haben die nachfolgenden Autoren ihre Hausaufgaben wirklich gut gemacht. In der aktuellen Comic-Kollektion, genauer in der X-Wing Reihe, wird sogar auf einen Piloten eingegangen, der hier auf Bakura zur Rebellion übergelaufen ist.

Ich komme also gar nicht daran vorbei Der Pakt von Bakura fünf Holocrons und den Kultstatus zuzuschreiben!

Bewertung: 5 von 5 Holocrons
Bewertung: 5 von 5 Holocrons

5 Kommentare

  1. Oh Mann! Jetzt fühle ich mich alt;) Der Roman ist ein Jahr jünger als ich!
    Da ich momentan so ziemlich mit den deutschen Romanen des Kanons durch bin stürzte ich mich vermehrt auf die Legenden. Das Buch kommt auf jeden Fall als nächstes ran (lese gerade „Schleier der Täuschung“).
    Es ist immer schön zu wissen, welches Buch einem als nächstes erwartet.

  2. Das war damals, wenn ich mich recht erinnere, der zweite SW-Roman, den ich (nach „Schatten des Imperiums“) gelesen habe. Ich fand v.a. die Darstellung von Luke toll, die du auch in deiner Rezension lobst. Die Ssi-Ruuk und ihre Ideen fand ich dagegen etwas abgedreht. Das ist aber alles schon über 15 Jahre her, daher ist meine Erinnerung an den Roman nicht mehr so frisch. Was ich aber nie vergessen werde, ist diese eine Stelle, als Luke so ein Insekt seine Speiseröhre hochklettern lässt! Gruselige Vorstellung!

    1. Die Ssi-Ruuk waren schon wirklich merkwürdig. Aber rückblickend würde ich sich nicht mal in die Top 20 der merkwürdigsten EU Sachen packen, obwohl besonders schockiert hat es mich, dass sie Dinosaurier mit Westen sind. Ich habe das Buch vor 11 Jahren (jetzt fühle ich mich auch alt) das erste Mal gelesen und erst vor 2 Monaten ein Bild von den Ssi-Ruuvi gesehen. Star Wars kann ja interessante Aliens hervorbringen aber Dinosaurier?

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