Ende März 2017 erschien mit Star Wars: Die dunkle Bedrohung – Die Junior Graphic Novel ein weiterer Teil der Junior Graphic Novels-Reihe bei Panini. Bei diesen handelt es sich um Comicadaptionen der Kinofilme, die vom brasilianischen Verlag Editora Abril und einem italienischen Kreativteam geschafft geschaffen wurden. Zielgruppe für die Serie sind eher jüngere Leser.
Während 2016 bereits Junior Graphic Novels zu Episoden IV, Episode V und Episode VI bei Panini erschienen, folgt 2017 die Prequel-Trilogie. Star Wars: Das Erwachen der Macht gibt es ebenfalls bereits seit Oktober 2016 auf Deutsch zu erwerben.
Der Comic umfasst 76 Seiten, wurde von Alessandro Ferrari geschrieben (natürlich nach dem Drehbuch für den Film von George Lucas) und von Igor Chimisso, Marco Ghiglione, Matteo Piana und den Kawaii Creative Studies zeichnerisch umgesetzt.
Panini liefert folgende Informationen zum Inhalt:
Die von Alessandro Ferrari und Matteo Piana herrlich in Comicform umgesetzte Story des ersten Teils der Prequel-Trilogie Die dunkle Bedrohung: Es herrscht Frieden in der Galaxis, doch in den Schatten lauern Kräfte, um die dunkle Macht der alten Sith wieder zum Leben zu erwecken.
Über die Handlung von Die dunkle Bedrohung möchte ich hier nicht allzu viele Worte verlieren, da sie, denke ich, allgemein bekannt sein dürfte. Neue Szenen bietet der Comic nicht. Im Gegenteil, einige Ereignisse wurden gekürzt oder weggelassen. So erhalten die Jedi in Otoh Gunga viel schneller ihre Transportmöglichkeit, Jar Jar dürfen sie ohne Probleme mitnehmen. Auch die folgende Reise durch den Planetenkern ist weitaus kürzer. Ein anderes Beispiel: Das Podrennen, im Film durchaus ausführlich, wurde auf dreieinhalb Seiten mit relativ großen Bildern gekürzt. Dies ist aber auch nötig, um den Comic nicht übermäßig lang zu gestalten.
Die Dialoge übernehmen die deutsche Synchronisation (als Übersetzer fungierte Marc Winter) und sind daher identisch mit denen des Films, was vor allem für jüngere Leser den Wiedererkennungswert steigert. Vereinfacht wurden sie aber nicht.
Positiv hervorzuheben ist, dass auf jeweils zwei Seiten zu Beginn des Comics die „Helden“ und „Schurken“ der Geschichte vorgestellt werden. Hierbei werden die Charaktere sowohl in ihrem „Film-Aussehen“ als auch in ihrem „Comic-Aussehen“ dargestellt. Auch dies hilft bei der Wiedererkennung – und ist auch nötig. Gerade Obi-Wan Kenobi, Anakin Skywalker und Palpatine sehen doch um einiges anders aus als im Film.
Insgesamt finde ich den Zeichenstil zwar klar strukturiert, d.h. es verschwimmt nichts, Charaktere, Gebäude usw. sind klar zu erkennen, aber gerade die Gesichter wirken etwas überzeichnet. Auffällig sind hier die eckigen Gesichtszüge von Qui-Gon Jinn. Die Kolorierung der Zeichnungen dagegen ist sehr gelungen und farbenfroh, selbst die Wüste von Tatooine lohnt so mehr als einen Blick.
Knapp zehn Euro (9,99 EUR) sind mir aber insgesamt ein zu hoher Preis für 76 Seiten Comic. Für jüngere Kunden ist die Graphic Novel sicherlich einen Blick wert. Aufgrund der diversen Schwächen, gerade in der Umsetzung der Charaktere und der Tatsache, dass es für Star Wars-Veteranen kaum etwas Neues zu entdecken gibt, ist der Comic aber definitiv kein Muss für den Sammler. Daher vergebe ich lediglich 2 von 5 möglichen Holocrons.
Wie findet ihr diesen Comic?
Dass diese Edition so schlecht bei Dir wegkommt, ist wirklich schade. Ich finde, dass es eine tolle, schnell-gelesene Ergänzung im Kanon ist. Klar sind die Zeichnungen nicht auf Marvel-Niveau – doch habe finde ich es sehr liebevoll gestaltet. 3 oder 4 Holocrone hätten es mMn auch getan – bedenkt man die Zielgruppe der Ausgabe. VG Micha
Ich hätte auch eher 3 vergeben. Die Charakterzeichnungen sind nicht so toll, aber ich finde die Landschaften und Szenerien in diesen Comics einfach großartig.
Ich für meinen Teil stimme größtenteils mit der Rezension überein. Ich habe den Comic in der Buchhandlung mal durchgeschaut und gar nicht erst gekauft. Die Zeichnungen wirken fast, wie aus den The Clone Wars Comics entsprungen und sagten mir sogut wie gar nicht zu, da man halt auch, wie Lee gsagt hat, die Charaktere kaum wieder erkennt (Stichwort Obi-Wan, (siehe Vorschauseiten)). Da die Dialoge aus dem Film übernommen wurden, denke ich auch, dass man eher zum „echten“ Episode I Comic greifen sollte, denn hier sind die Dialoge mit der Neuauflage in der Comic-Kollektion ebenfalls denen im FIlm angepasst worden und er ist deutlich umfangreicher als das Junior-Graphic-Novel. Dies ist allerdings eine Schwäche, welche (meiner Meinung) alle JGNs teilen.
Ich persönlich kann mit den JGNs auch nichts anfangen. Ich finde sie schon irgendwie nett gezeichnet, aber weiß nicht so recht, warum ich mir die Geschichte der Filme in dieser Form, die keinen rechten Mehrwert bietet, erzählen lassen soll. Einmal habe ich vom Verlag aus Versehen eine JGN als Rezensionsexemplar zugesendet bekommen (hätte ein anderes Buch sein sollen) und hab mir überlegt, diese dann trotzdem zu rezensieren. Am Ende habe ich mich dagegen entschieden, weil ich einfach nicht wusste, was ich dazu hätte sagen sollen, um eine Rezension zu füllen. Für mich unspektakulär und nichts, was ich unbedingt brauche. Für die Zielgruppe sicher ganz gut, aber da auch die die Filme schauen können – wozu?
Mir wären Kinder-Comics mit neuen Geschichten auch lieber – dank Panini und IDW kriegen wir das wenigstens auch – aber als Comic-Komplettist greife ich auch hier zu. Im Zweifelsfall gibt es wenigstens schön gezeichnete Bilder. Bei den bald erscheinenden Cinestory-Comicbänden, die mit Screenshots und Sprechblasen die Filme und Serien nacherzählen, ziehe ich dann aber auch meine Grenze – das hat dann nicht mal mehr den Mehrwert eigens angefertigter Illustrationen, also wird das sicher nicht seinen Weg in meine Sammlung finden.