Ein herzliches Hallo und Willkommen zu unserer letzten Prequel-Hörbuch Rezension! Den Abschluss der Prequels bildet Die Rache der Sith, deren Adaption von Matthew Stover geschrieben wurde. Wir hatten bereits auch eine Rezension der Buchvorlage. Gelesen wird das gute Stück erneut von Philipp Moog, dem deutschen Sprecher von Obi-Wan Kenobi. Dieser hatte auch schon Die dunkle Bedrohung und Angriff der Klonkrieger gelesen und damit jeweils fünf Holocrons abgestaubt. Zur Erinnerung: um dieses Ziel zu erreichen muss ein Hörbuch genauso gut sein wie oder besser sein als Eragon, gelesen von Andreas Fröhlich, welches ich als persönliche Messlatte für Hörbücher nutze.
Ausnahmsweise will ich auch noch einmal kurz auf den Inhalt eingehen. Wer sich erinnert: Ich hatte dem Buch damals nur vier Holocrons gegeben, weil es mir zu weit vom Film entfernt war. Tatsächlich ist mir das auch jetzt beim Hören auch wieder aufgefallen. Es wird auf Comics und Bücher aus dem Clone Wars-Multimedia-Projekt angespielt, deren Kenntnis vorausgesetzt wird. Nicht, dass ich das per se schlecht finde – generell liebe ich sowas. Aber damit ist es immer noch zu weit vom Film selbst entfernt, um die volle Holocronzahl zu erhalten. Als Beispiele nenne ich hier gerne die Geschehnisse von Haruun Kal, die im Roman Mace Windu und die Armee der Klone beleuchtet wurden, der ebenfalls von Stover geschrieben wurde.
Aber genug vom Inhalt. Mit Die Rache der Sith verhält es sich wie mit Angriff der Klonkrieger: Ich bin mit sehr, sehr hohen Erwartungen an das Hörbuch herangetreten. Dass es deutlich länger ist hat dem nicht geschadet. So hatte ich beim Rasenmähen beispielsweise was Sinnvolles zu hören. Doch ich habe auch wieder an einigen Stellen mitgelesen und versucht eine ähnliche Stimmlage wie Moog zu treffen. Ich war zwar meistens ein kleines bisschen zu schnell, aber der Text hat komplett gestimmt. Anders als beispielsweise bei Die Rückkehr der Jedi-Ritter wurde also kein veränderter Text genutzt, sondern die Buchvorlage eins zu eins vorgelesen.
Moog liest dabei wieder so genial, dass man nicht nur die Bilder in den Augen, sondern auch die Musik im Ohr hat. Neben den wiederkehrenden Charakteren finden sich auch beim Erzähler stimmliche Nuancen, die mir während der letzten beiden Lesungen entgangen sind, die aber einen wichtigen Beitrag zum Gesamtbild des Erzählten beitragen. So trägt der Erzähler maßgeblich zur Stimmung beim Hörer bei und genau das tut Moog auch, aber ohne dabei seine Professionalität zu verlieren.
Und das schöne ist: Die Stimmung überträgt sich auch erfolgreich auf den Hörer. Habt ihr schon einmal jemanden gesehen, der beim Rasenmähen den Tränen nahe ist, weil die Order 66 ausgeführt wurde, oder weil Padmé gestorben ist? Nun, so extrem war’s zum Glück nicht, aber die Emotionen gingen an diesen Stellen schon ziemlich in den Keller. Auf der anderen Seite des Spektrums waren natürlich Szenen wie „Sowas von unzivilisiert“ echte Kracher und dadurch, dass viele dieser Sprüche von Obi-Wan kommen und genauso auch im Film waren, wurde der „Im-Film-Sein-Effekt“, den ich oben angesprochen habe, noch verstärkt.
Ihr merkt sicher schon, dass ich gerade zum Fanboy mutiere, daher noch schnell ein negativer Aspekt: Meine Version des Hörbuchs hat an einigen Stellen merkwürdige Höhen gehabt, die meine Kopfhörer ziemlich komisch wiedergegeben haben. Möglicherweise ist das passiert, als ich es auf den Player kopiert habe. Kann das jemand bestätigen oder widerlegen?
Klar, dass ich dafür dann nichts abziehen kann und die vollen fünf Holocrons vergebe!
Wir danken Random House Audio für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!
Hallo, ja ich stimme zu, Philipp Moog liest es galaktisch gut! Hierfür 5 Holocrons
Aber ich möchte noch auf etwas aufmerksam machen, was mich fast noch mehr gestört hat wie der ‚Drache‘. Ich kenne das Buch von Stover als es 2005 kurz vor der Filmpremiere veröffentlicht wurde [Star Wars Episode III. Die Rache der Sith. Ausg. m. schwarzem Cover von Stover. Matthew (2005) Gebundene Ausgabe]. In diesem Buch sind viele extra Szenen die im Film fehlten und viele Hintergründe die im Film vernachlässigt wurden. Nun nahm ich an, dass dieses Hörbuch auch auf dem Buch aus 2005 basiert. Nur in einer neueren Auflage. So ist es leider nicht. Die neue Auflage wurde ab dem Ende der Befreiung von Kanzler Palpatine offensichtlich so gut wie neu geschrieben! Und das ist jetzt echt Geschmacksache. Ich selbst fand die Story mit den Sith Holocrons und die Nähe zum Film aus der ersten Auflage einfach besser. Für mich legt sich ein dunkler Schatten über die Disney Akquise. Den Versuch von Disney das Universum zu beherrschen kommt dem Ansinnen von Palpatine gleich. Sehr schade und mir fällt nur ein Zitat von Obiwan ein, das auch im Hörbuch fehlt …: Unendliche Traurigkeit Anakin, Unendliche Traurigkeit.
Hast du mir da eventuell eine konkrete Textstelle? Am besten mit Seiten und Zeilenangabe.
Ich habe nämlich die Version von 2005 und von 2015 vor mir liegen und kann keinen Unterschied im Inhalt finden.
Kann es sein, dass du ein anderes Buch meinst?
Das Zitat mit der unendlichen Traurigkeit ist meines Wissens nach aus „Labyrinth des Bösen“ (Kapitel 33 am Ende).
Kann ich bestätigen, hab’s grade nachgeschlagen.