Wow. Mit dem nächste Woche bei Panini erscheinenden Star Wars #10 mit den ersten beiden Teilen von Darth Vader: Schatten und Geheimnisse feiern wir ein Jubiläum hier in Deutschland. Denn wir haben hier dann genau ein Jahr Kanon-Comichefte in der monatlichen Heftreihe. Moment – monatlich, Heft 10 und ein ganzes Jahr? Maximilian, hast du dich da nicht vertan? Ein Jahr hat doch zwölf Monate. Klar, aber vergessen wir nicht, dass auch die letzte Dark-Horse-Storyline Darth Maul – Sohn Dathomirs mit ihren zwei Heften Kanon ist. Schatten und Geheimnisse enthält jedenfalls die amerikanischen Einzelhefte Darth Vader #7 und #8 (Shadows and Secrets Parts 1 & 2), die jeweils von Kieron Gillen geschrieben wurden. Die Zeichnungen stammen von Salvador Larroca, die Übersetzung einmal mehr von Michael Nagula.
Auf dem Cover der Kiosk Ausgabe zu sehen sind Dr. Aphra und Darth Vader im Vordergrund und die Droiden Beete und Triple-Zero im Hintergrund. Das Comicshop-Cover zeigt ein interessantes Motiv mit der Feuchtfarm der Familie Lars und dem Schatten von Darth Vader. Erinnert ein wenig an eins der alten Episode-I-Poster. Zusätzlich gibt es noch ein weiteres Variant, welches auf 777 Stück limitiert ist und vom 26.-29.05. im Comic-Salon Erlangen erhältlich sein wird und Darth Vaders Kopf zeigt. In seinen Atemschlitzen ist der junge Anakin Skywalker zu sehen.
Inhaltlich befinden wir uns weiterhin im Jahr 0 nach der Schlacht um Yavin. Star Wars #10 spielt dabei im direkten Anschluss an Star Wars #9 und nicht parallel zur letzten Geschichte der Großen Drei. Wir treffen auf Vader und Aphra, als diese grade die alte Lars-Feuchtfarm untersuchen, in der Luke Skywalker und Boba Fett ja in einem der vorangegangenen Hefte (Star Wars #3) eine Auseinandersetzung hatten. Mithilfe der Macht sondiert Vader dabei die Spuren des Kampfes, um dessen genauen Hergang nachzuvollziehen, während Aphra draußen eine Bombe vorbereitet, um die Farm dem Erdboden gleich zu machen.
Interessant dabei sind tatsächlich die Dinge, die Vader sagt, und nicht die, die er tut. So lässt er mehrere Male Sarkasmus in seine Äußerungen einfließen. Eine sehr passende Entwicklung für den Sith-Lord, wie ich finde. Und eine neue, denn bisher hatten wir ja einen eher ernsten Vader kennen gelernt, sowohl im Kanon als auch in den Legenden. Dabei zieht er sowohl über Fett als auch Kenobi her und man kann ihn innerlich grinsen hören. Sehr gelungen, diese Szene.
Kurz darauf trennen sich der Sith und die Archäologin. Sie, um einen „delikaten“ Auftrag für ihn zu erledigen, und er, um seiner Pflicht als Imperialer wieder nachzukommen. Bei ihrem Auftrag geht es darum, einige Kopfgeldjäger zusammenzutreiben und auf ihre Seite zu ziehen. Bei einem davon handelt es sich um Bossk, der sowohl Kanon-Lesern und -Schauern bereits bekannt ist, denn er kam auch in The Clone Wars bereits vor (sowie natürlich in Episode V). Der Trandoshaner ist dabei allerdings etwas gezügelter als in seinen anderen Auftritten. Neu eingeführt wird IG-90, eine klare Anspielung auf IG-88 aus den Legends, der noch keinen eigenen Kanon-Auftritt (abseits von Episode V) bekommen hat und, wenn ich raten müsste, wegen seiner doch relativ komplexen Story keinen bekommen wird.
Die Story an sich gefällt mir sehr gut. Auch wenn es sich erst um den Beginn der neuen Geschichte handelt, merkt man doch, dass sie für Vader auch tatsächlich Auswirkungen haben und seinen Charakter entwickeln wird. Auch für Dr. Aphra wird es wohl Auswirkungen geben, die aber hier noch nicht abzuschätzen sind.
Interessant anzumerken sind einige Fehler in der Übersetzung: In dem Teil, der amerikanisch Darth Vader #7 ist, redet Vader Aphra immer mit „du“ an. Im amerikanischen Vader #8 wird daraus wieder das „Sie“, welches auch in den vorigen Übersetzungen genutzt wurde. Zudem wurde – hier danke an die Kollegen der Jedipedia.NET, deren Artikel das bereits erwähnt und ohne den ich es nicht bemerkt hätte – Großgeneral Tagges Titel fälschlicher Weise als Großadmiral übersetzt, der, gerade in den Nach-Endor-Legenden, viel häufiger anzutreffen ist als Großgeneral.
Einen kleinen Witz hat die Redaktion sich auch noch erlaubt, denn in einer Szene, in der die Protagonisten auf dem Kopf stehen, hat man auch die Sprechblase mit umgedreht.
Von mir gibt es für Star Wars #10 und den Auftakt von Darth Vader: Schatten und Geheimnisse fünf von fünf Holocrons. Eins frage ich mich allerdings immer noch: Was sind Aphras Tattoos? Wurde das schon geklärt und ich hab’s wieder vergessen?
Wir danken dem Panini-Verlag für das Rezensionsexemplar.
Außerdem haben wir natürlich wieder einige Vorschauseiten für euch. Nebenbei zu bemerken ist, dass dieses Comicheft die einzige reguläre Neuerscheinung der nächsten Woche ist, weswegen diese Rezension gleichzeitig die Wochenvorschau ersetzt, falls ihr diese gestern vermisst haben solltet.