Band 3 der Jedi-Padawan-Reihe nennt sich Die gestohlene Vergangenheit. Im Original erschien er im August 1999 bei Scholastic und wurde von Jude Watson geschrieben. Die deutsche Übersetzung von Dominik Kuhn erschien im November desselben Jahres bei Dino. Außerdem schließt dieser Band den ersten Sammelband der Reihe ab, der 2004 bei Dino-Panini erschienen ist. Auf dem Cover von Cliff Nielsen sind Obi-Wan Kenobi und Qui-Gon Jinn vor einer mehr oder weniger abstrakten Szenerie zu sehen.
Wir befinden uns weiterhin im Jahr 44 VSY, diesmal am Tag von Obi-Wans 13. Geburtstag. Seit dem ersten Roman sind also drei Wochen vergangen. Immer noch sind die Jedi auf Bandomeer und bereit zum Abflug. Neues Ziel soll der Planet Gala sein, auf dem die alte Königin Wahlen veranstalten will, die die Jedi beaufsichtigen sollen, da der Sohn der Königin nicht allzu begeistert von der Idee sein soll. Außerdem ist es in der Tradition der Jedi vorgesehen, dass ein Meister seinem Schüler am 13. Geburtstag ein großes Geschenk übergibt. In Obi-Wans Fall ein Stein, den Qui-Gon einmal in einem Fluss gefunden hat. Auf dem Flug nach Gala treten aber plötzlich Probleme auf, sodass der Pilot, ein Phindaner, gezwungen ist auf Phindar notzulanden. Dort trifft Obi-Wan einen Phindaner wieder, den er auf der Bohrinsel auf Bandomeer kennen gelernt hat: Guerra Derida, dessen Bruder Paxxi „zufällig“ der Pilot war, der die Jedi auf Phindar abgesetzt hat.
Auf Phindar herrschen aktuell nämlich katastrophale Umstände. Eine Verbrecherorganisation, die sich einfach „Das Syndikat“ nennt, hat die Herrschaft inne und regiert das Volk mit Unterdrückung und Gewalt. Ach ja, und natürlich mit Gedächtnislöschungen. Warum auch nicht?
Dieses Mal kommt das Ende relativ unerwartet, passt jedoch wieder nicht wirklich zur restlichen Story. Qui-Gon Jinn wirkt auf mich etwas „out-of-character“, da er recht unüberlegt vorgeht. Dass er Anweisungen des Rates missachtet, ist ja bereits bekannt, doch überlegt er sich das meist relativ gut. Besonders gestört hat mich jedoch die Verbundenheit zwischen Kenobi und Jinn. Ich meine, die beiden kennen sich seit drei Wochen und können schon nicht mehr ohne einander arbeiten? Das ging flott, oder? Nichtsdestotrotz macht die Geschichte selbst Spaß.
Man merkt allerdings wieder, dass es ein Jugendroman ist. Dieses Mal jedoch wirkt das auf mich extrem störend, da einfach kaum gesagt wird, wenn jemand stirbt. Häufig wird der Tod einer Person nur umschrieben und danach wird einfach davon ausgegangen, dass der Leser sich seinen Teil denkt. Aber auch Jugendliche sind nicht dumm und wenn ein Charakter mit einem Lichtschwert am Hals getroffen wird, dann ist er danach in der Regel nicht mehr lebensfähig.
Außerdem muss ich mal auf die deutsche Übersetzung eingehen. Klar, die meiste Zeit ist sie gut gelungen, doch an einigen Stellen ist sie einfach schlecht. Eine Comm-Einheit einfach als Comm-Unit unübersetzt zu lassen und es als deutsches Wort zu behandeln geht einfach nicht. Zudem werden Wörter wie „irgendeine“ oft getrennt und so kommt es zu einem merkwürdigen Deutsch innerhalb der einzelnen Kapitel.
Noch ein kleines Nachwort zum Glossar, welches hinten in den Büchern angehängt ist: Yoda kommt nicht vom Planeten Dagobah…
Entsprechend bekommt Die gestohlene Vergangenheit drei von fünf Holocrons von mir.