Mit „Der Tag des Imperiums“ – im Original „Empire Day“ eröffnet Star Wars Rebels zur Staffelhälfte seinen ersten Zweiteiler. Warnung: Diese Rezension enthält Spoiler zur Folge!
Hier die offizielle deutsche Inhaltsangabe der Folge von Sky:
Es ist der Tag des Imperiums, der von allen gefeiert werden muss. Doch Tseebo, ein alter Freund von Ezras Eltern, wird vom Imperium gesucht. Ezra ahnt bereits, wo Tseebo sich versteckt haben könnte und findet ihn tatsächlich in seinem alten Elternhaus. Die Rebellen bemerken, dass Tseebo alle Pläne des Imperiums bei sich trägt. Und ihnen wird klar, dass sie ihn schnellstens von Lothal wegschaffen müssen. Tseebo trägt jedoch nicht nur die Geheimnisse des Imperiums mit sich herum, er weiß auch, was mit Ezras Eltern passiert ist.
Die Folge eröffnet mit einer Jedi-Lektion in Lothals Prärie, bei der Ezra zeigt, dass er noch sehr viel emotionalen Ballast mit sich herumträgt. Kanan, der selbst nicht ganz unbelastet ist, versucht ihm das zu verdeutlichen. Das ist eine Szene, die ich sehr schön geschrieben fand und im Englischen leisten Freddie Prinze Jr. und Taylor Gray als Kanan und Ezra auch tolle stimmliche Arbeit. Schön, wie weit die Meister-Padawan-Beziehung der beiden gekommen ist.
Wir erfahren außerdem, dass „Empire Day“ der Geburtstag von Ezra Bridger ist – der kleine Blauhaarige ist somit offiziell 15 Jahre alt. Doch aufgrund seines Daseins als Waise und ehemaliges Straßenkind findet er keine Freude an diesem Tag.
„Empire Day“ war für mich die erste Rebels-Folge, in der man die Macht des Imperiums richtig zu spüren bekam. Klar, es gab die wunderbare Folge „Der Aufstieg der Alten Meister“ mit dem Inquisitor und auch Agent Kallus hatte bereits mehrere eindrucksvolle Szenen, doch bisher hat man auf das volle Militäraufgebot verzichtet.
Diese Folge hat jedoch alles: TIE-Jäger, Fußsoldaten, Militärmaschinerie. Und man sieht – besonders in dieser eher düsteren Cantina-Szene – wie das gemeine Volk unterdrückt wird. Bei der Verfolgungsjagd am Ende wird auch die militärische Überlegenheit des Imperiums erstmals richtig gezeigt. Auch die Sturmtruppen zeigen sich erstmals als ernstzunehmende Kampfgegner.
Sowohl farblich als auch musikalisch ist diese Folge eher düster gehalten. Schwere, tragende Töne und melancholische Melodien gepaart mit schattigen Schauplätzen und vielen besorgten Mienen und die Allgegenwart der Imperialen sorgen für eine für Rebels ungewohnt traurige Stimmung. Eines meiner Highlights war, wie Ezra aus seinem Turm hinausschaut und in der Ferne ein Sternenzerstörer über der Stadt schwebt – erinnert an den Pilotfilm, auch wenn die Bedrohung hier visuell subtiler und doch umso stärker wirkt.
Mit Gall Trayvis und Ezras Eltern werden wiederkehrende Mysterien der Serie aufgegriffen, die in künftigen Folgen noch zu tragen kommen werden. Der Rodianer Tseebo erweist sich trotz seines tragischen Zustands auch als gute Comic-Relief-Figur und wir lernen endlich etwas über Ezras Vergangenheit. Darüber hinaus enthüllt Tseebo, dass das Imperium einen Fünfjahresplan für den gesamten Outer Rim hat…
Ein kleiner Negativpunkt: Die überragende Inkompetenz von Maketh Tua, Valen Rudor und den imperialen Offizieren Aresko und Grint, die mehr wie Jar-Jar-mäßige Clowns denn wie ernstzunehmende Imperiale wirken. Wobei ich hier tatsächlich sagen muss, dass Maketh Tua noch am besten wegkommt, auch wenn ich jedes mal bete, dass man ihr doch einen neuen Hut geben möge.
Außerdem auffällig: In den Massenszenen werden zwar wieder einige Assets geklont, um genug Figuren dort zu haben, aber tatsächlich habe ich hier Besserung festgestellt und es gibt tatsächlich auch mal ein Menschen- bzw. Aliengedränge. Sabines Feuerwerke sehen auch eindrucksvoll aus und die Szene, in der der Inquisitor im Rauch des brennenden TIEs steht, ist für mich ebenfalls ein Highlight.
Trotz der minimalen Schönheitsfehler kann ich „Empire Day“ guten Gewissens 5 von 5 Holocrons geben – das wären wohl eher 4,5, aber da wir keine halben Holocrons vergeben, wird aufgerundet.
Wie fandet ihr die Folge?