John Cassaday gewährt Einblick in seinen Stil für Star Wars

Begleitet von seinen Skizzen gewährt uns Zeichner John Cassaday in einem Interview auf Marvel.com einen Einblick in seinen gewählten Stil für die von Jason Aaron geschriebene Comicreihe Star Wars, die nächsten Mittwoch – am 14. Januar – an den Start geht.

Wo fängst du bei einem Projekt wie Star Wars an? Stürzt du dich einfach rein wie bei all deinen Arbeiten oder hast du vielleicht etwas Besonderes getan, um dich auf das Eintauchen in diese Arbeit vorzubereiten?
Die Herangehensweise bei Star Wars war komplizierter als üblich, allein schon aufgrund seiner gewaltigen Ausdehnung. Wir wussten, dass [die Serie] als kanonisch gelten würde, und das bringt ein großes Gewicht mit sich. Lucasfilm würde als Berater und als Torhüter der gesamten Saga stark involviert sein, also schloss ich mich im März 2014 Autor Jason Aaron und der Marvel-Crew für einen mehrtägigen Ausflug zur Skywalker Ranch und zu Lucasfilm an.

Wir diskutierten Handlungsentwürfe, Herangehensweisen an Figuren und grundlegende Designideen für das, was kommen sollte. Das war sehr viel auf einmal, aber die hälfte meiner Hausarbeiten hatte ich gemacht, bedenkt man, dass ich diese Geschichten schon verschlinge, seitdem ich fünf Jahre alt bin.

Deine Arbeit ist bereits filmreif, aber hast du dieses Gefühl für Star Wars nochmal hochgeschraubt? Gehst du an diese Layouts mit den Filmen im Kopf heran oder gibt es irgendeine andere Art und Weise, wie du dir das vorgestellt hast?
Für mich ist das Wichtige bei Star Wars, in jener Welt zu bleiben. Komme dem, was bereits bekannt ist und gut funktioniert, nicht in die Quere. Ich denke an den grundlegenden, natürlichen Prozess des Filmemachens, der bei der klassischen Trilogie so gut funktioniert hat. Keine stilistischen Phantastereien um des Angebens willen. Erzähle die Geschichte, fang die richtige Einstellung und die richtigen schauspielerischen Darbietungen ein und mach weiter.

Dieser imperiale Offizier in Heft #1, der den Fausthieb abbekommt – wo kommt der her? Er wirkt wie eine echte Person – ist er jemand, den du kennst?
Er ist eine Mischung aus mehreren Leuten. Ich wollte ihn hauptsächlich wie einen „Hammer Films“-Schauspieler aus den 1950ern und 60ern wirken lassen; eine britische Figur, die neben Leuten wie Peter Cushing und Christopher Lee gut reinpassen würde.

Was ist deine Philosophie beim Zeichnen von Gesichtern? Deine Star Wars-Figuren sind in Heft #1 sofort wiedererkennbar; wie führst du das herbei? Wie wichtig ist dir das?
Meine Perspektive war von Anfang an, die Figur, den Schauspieler und meine stilistischen Neigungen zu bedenken und sie dann in den Mixer zu werfen und was auch immer dabei herauskommt, kommt eben dabei heraus. Manchmal kenne ich den Kamerawinkel und den Gesichtsausdruck bereits und kann das Gesicht gerade richtig darin einpassen, aber ich will mich nicht auf Kosten des Moments starr darauf festlegen. Die Geschichte und die Figuren kommen stets zuerst.

Welche Filmfigur stach für dich beim Zeichnen besonders heraus? Hat dich das überrascht oder war das eine Figur, deren Aussehen du schon immer geliebt hast?
Ich habe all diese Figuren den Großteil meines Lebens geliebt, aber ich muss sagen, dass Han Solo letztendlich noch mehr Spaß gemacht hat als ich gedacht hätte. Harrison Fords Gesicht hat einfach so viel Charakter, mit dem man spielen kann. Er ist eine augenrollende, schräg grinsende Achterbahn der Coolness.

Ich muss auch sagen, dass Vader auf genau gegenteilige Art und Weise interessant ist. Er ist zwar ein stoisches Roboterantlitz ohne Gesichtsausdruck, aber das Publikum kann seine Gefühle dennoch lesen, weil sie die Figur kennen. Mit Jasons treffsicherem Dialog können sie die Stimme hören und verstehen, was unter dem Helm vorgeht. Meine Arbeit ist bereits halb erledigt, bevor ich auch nur zu zeichnen beginne.

Marvel verspricht uns für nächste Woche weitere Einblicke in John Cassadays Skizzenblock – dann allerdings auf StarWars.com.

(Wem unsere Berichterstattung in letzter Zeit zu comiclastig ist, bei dem möchten wir uns entschuldigen – der nächste US-Roman kommt erst im März und bis es dazu weitere Meldungen gibt wird es wohl etwas dauern… und auch in Deutschland kommt der nächste Roman erst Mitte Februar. Aber keine Sorge, es kommen bald auch wieder News für euch.)

4 Kommentare

    1. Da es eine „ongoing“-Serie ist, also eine fortlaufende Serie, würde ich davon ausgehen, dass sie gut und gerne 2-3 Jahre lang monatlich erscheinen wird. So eine Serie ist allerdings in kleinere Handlungsbögen unterteilt (in diesem Falle in Handlungsbögen zu je 6 Ausgaben), die dann ca. 3-4 Monate nach dem letzten Heft des Handlungsbogens als Sammelband erscheinen. Der erste Handlungsbogen von Jason Aarons und John Cassadays „Star Wars“ trägt den vollen Titel „Star Wars Book I: Skywalker Strikes“.

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