Rezension: Doktor Aphra von Kieron Gillen & Kev Walker

Doktor Aphra (16.10.2017)
Doktor Aphra (16.10.2017)

Nachdem sich Doktor Aphra nach ihrem ersten Auftauchen in der Darth Vader-Comicreihe großer Beliebtheit erfreute, startete Marvel kurz nach deren Ende eine Soloserie über die Archäologin, die in den USA mittlerweile schon bei Ausgabe 13 angekommen ist. Die ersten sechs Ausgaben der US-Reihe Doctor Aphra sind nun am 16. Oktober gesammelt in einem Sonderband bei Panini in Deutschland erschienen. Als Quasi-Fortsetzung der ersten kanonischen Vader-Reihe ist deren Autor Kieron Gillen hier wieder vertreten, während das vorherige Zeichnerteam um Salvador Larroca und Edgar Delgado hier durch Kev Walker, Antonio Fabela und Marc Deering ersetzt wird. Larroca und Delgado erhalten jedoch noch einmal die Möglichkeit, sich um die Zeichnungen für einen achtseitigen Bonuscomic kümmern zu dürfen, für den Kieron Gillen abermals das Skript verfasst hat.

Nachdem der erste Poe Dameron-Sonderband auf Deutsch die Bonusstory aus der ersten US-Ausgabe nicht enthalten hatte, können deutsche Leser bei Doktor Aphra aufatmen. Die Cover werden von Kamome Shirahama gezeichnet und die Übersetzung wurde von Justin Aardvark angefertigt. Außerdem ist der Comic wie immer in zwei verschiedenen Versionen erhältlich: zum einen als Standard-Version mit Softcover für 16,99 € zum Beispiel auf Amazon.de¹ oder im Buchhandel, und zum anderen als auf 333 Stück limitiertes Hardcover für 29 € nur im Panini-Shop oder im Comicfachhandel. Außerdem habe ich die erste Ausgabe zum US-Start der Reihe letzten Dezember für sich alleine gestellt mit drei von fünf Holocrons bewertet.

Folgende Inhaltsangabe liefert der Verlag:

Die Archäologin Dr. Aphra fürchtet sich praktisch vor Nichts, denn sie ist auf der Jagd nach Ruhm und Reichtum. Deshalb hat sie auch keine Angst oder gar Skrupel, zusammen mit ihren beiden auf Mord programmierten Droiden für Darth Vader zu arbeiten. Eine gefährliche Allianz, die ihr mehr Probleme bringt als sie ihr nützt. Daher täuscht Aphra kurzerhand ihren Tod vor …

Nach ihrem vorgetäuschten Tod am Ende der Darth Vader-Reihe konzentriert sich Doktor Aphra vorerst wieder auf ihr Leben als zweifelhafte Archäologin. Als ihr dann aber ihr Doktortitel entzogen wird und ihr Vater wieder auftaucht, muss sie sich mit diesem auf die Suche nach den Ordu Aspectu, einer antiken Jedi-Sekte, begeben. Auf dieser Reise wird sie weiterhin von den Murderbots, BT-1 und Triple-Zero, und dem Wookiee-Kopfgeldjäger Black Krrsantan begleitet.

Wie ihr schon in meiner Rezension zur ersten Ausgabe lesen könnt, war ich am Anfang von der Story nicht so begeistert, weil ich nicht so recht einschätzen konnte, wo die Reise denn nun hingehen soll. Direkt danach geht es aber erstmal interessant und spannend weiter und bis etwas über die Mitte des Bandes bin ich wirklich zufrieden mit der Geschichte. Es gibt Infos darüber, wie der „normale“ Bürger die Existenz des Todessterns wahrnimmt und was über die Zerstörung von Alderaan und Jedha City geglaubt wird. Dazu werden einige Hintergrundinformationen zu Aphras Vergangenheit und dem Schicksal vom großen Tempel auf Yavin 4 geliefert. Sobald sie dann Yavin 4 jedoch verlassen, wird mir das Ganze etwas zu obskur. Der Mittelteil der Story gefällt mir also eigentlich ganz gut, gerade alles was mit den Imperialen auf Yavin 4 passiert, zum Ende bin ich dann aber nicht mehr so überzeugt von dem Ganzen. Auch der Humor in der Geschichte, gerade der von Triple-Zero, darf hier nicht unerwähnt bleiben. Etwas Comedy passt hier gut mit rein und wird sehr gut eingesetzt, so dass mir der Comic nochmal etwas besser gefällt.

Zu den Zeichnungen kann ich eigentlich nur sagen, dass ich kein allzu großer Fan von ihnen bin und sie auf alle Fälle hätten besser sein könnten. Andererseits passt der Stil aber auch gut zu der Reihe und ich kann auf jeden Fall damit leben. Aber macht euch doch einfach einen eigenen Eindruck:

Der Bonuscomic ist gar nicht so irrelevant, wie er vielleicht anfangs erscheint, und wird später noch für die Hauptstory relevant. Sowohl zeichnerisch als auch erzählerisch habe ich nichts an ihm auszusetzen und bin froh, dass er anders als beim Poe Dameron-Sonderband diesmal mit enthalten ist.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich wieder an der Übersetzung, wie leider fast jedes Mal. An einigen Stellen klingt der Text einfach nicht so rund, wie es eigentlich sein sollte und manchmal habe ich sofort eine Idee, wie man es besser ausdrücken könnte. Das ist hier kein K.O.-Kriterium, so schlimm ist es dann auch nicht, aber trotzdem schade. Außerdem ist die Übersetzung „Tripel-Zero“ meiner Meinung nach ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit (auch wenn diese Michael Nagula und nicht Justin Aardvark zu verantworten hat). Entweder übersetzt man es komplett oder lässt es bleiben, aber so ein Mischmasch klingt blöd.

Insgesamt landet der Comic wohl bei drei von fünf Holocrons. Er wird zwar kurz nach dem Anfang richtig gut, der Enthusiasmus des Lesers wird dann aber zum Ende hin leider wieder etwas gemindert. Auch die Zeichnungen sind nur mittelmäßig, weshalb ich mit gutem Gewissen leider keine vier Holocrons vergeben kann. Diese drei sind aber mit einer Tendenz nach oben zu sehen, da man im Mittelteil sehen konnte, was für ein Potenzial diese Reihe eigentlich hat, welches aber leider nicht ausgenutzt wurde. Kaufen sollte man den Band auf jeden Fall, wenn einem Aphra schon in der Darth Vader-Reihe gefallen hat. Wenn man sie aber dort schon nicht allzu interessant fand, kann man diesen Comic dann doch lieber überspringen.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!

In unserer Meldung vom 16. Oktober könnt ihr die ersten 20 Seiten des Bandes als Vorschau finden, damit ihr euch vor dem Kauf schon ein Bild von dem Comic machen könnt.

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Gewinnspiel [BEENDET]

Mit freundlicher Unterstützung von Panini verlosen wir 1x Doktor Aphra als Softcover! Beantwortet dafür einfach die nachfolgende Frage und füllt das Formular aus:

In welcher US-Ausgabe von Darth Vader tauchte Aphra erstmals auf? (Tipp: Es ist auch die erste Ausgabe, die Aphra auf dem Cover zeigt.)

Die Verlosung ist beendet!

Teilnahmebedingungen
  • Die Preise werden unter allen Einsendungen mit der richtigen Antwort verlost.
  • Nur eine Einsendung pro Person/Familie/Haushalt!
  • Einsendeschluss ist Freitag, der 27. Oktober, um 23:59
  • Die Preise werden nur innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz versendet!
  • Sämtliche gesammelten Daten dienen nur dem Zweck des Preisversands und werden nach dem Ende des Gewinnspiels und dem Versand der Preise wieder gelöscht.
  • Alle Angaben ohne Gewähr! Eine Barauszahlung der Gewinne ist ausgeschlossen.

Update 27.10.2017 08:30 Der Gewinner

In Darth Vader #3: Vader, Part 3 hat Doktor Aphra erstmals einen Auftritt!
Aus den zahlreichen Einsendungen hat unsere Glücksfee folgenden Gewinner gezogen:

  • Matthias D. aus Wesel

Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit dem Comic!

7 Kommentare

    1. Zweifelhaft… wir können aber bei Gelegenheit mal fragen. Da könnte es allerdings von der Lizenz her Schwierigkeiten geben, da die Bandzusammenstellung ja weitgehend dem US-Vorbild entsprechen soll.

    2. Die Antwort lautet „Wissen wir noch nicht“, aber zumindest haben wir es mal bei Panini angeregt. Fragt sich halt, ob das von der Band-Dicke und den Lizenzvorgaben her geht.

    3. Nun, noch ist der Band nicht gedruckt, aber ja, bei Panini lohnt sich das eigentlich immer – die sind ein sehr fanfreundlicher Verlag. (Und ich werde nicht dafür bezahlt, das zu sagen – das ist mir in den letzten 15 Jahren Star-Wars-Fandom und ganz besonders in den letzten sechseinhalb Jahren als Betreiber der Jedi-Bibliothek immer wieder klar geworden.)

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