Marvel: Marco Checchetto liefert Einblicke in The Screaming Citadel

Auf Marvel.com wurde ein Interview mit dem Comiczeichner Marco Checchetto veröffentlicht, in dem dieser nicht nur über das anstehende Star Wars/Doctor Aphra-Crossover The Screaming Citadel spricht, sondern auch neue Konzeptbilder daraus präsentiert. Checchetto, der bereits Imperium in Trümmern und Obi-Wan & Anakin künstlerisch umgesetzt hat, wird das erste Heft des Crossovers illustrieren und somit die grundlegende Designarbeit für das Horror-Setting leisten. Außerdem liefert er für alle fünf Hefte die Cover. Wir haben das Interview für euch übersetzt und auch die Bilder wollen wir euch nicht vorenthalten.

Jim Beard für Marvel.com: Marco, was waren deine ersten Gedanken, als man dich zum Screaming Citadel-Team einlud? Was hat dich dafür begeistert?
Marco Checchetto: Ich liebe Star Wars und bin mit diesen Charakteren aufgewachsen, also war ich begeistert, wieder innerhalb der klassischen Trilogie zeichnen und auch neue Figuren und einen neuen Horrorplaneten erschaffen zu dürfen. Eine weitere von mir geschaffene Welt wird der Saga hinzugefügt – das ist einfach toll. Marvel und Lucasfilm haben mir ihr Vertrauen geschenkt und ich hoffe, das eines Tages zurückzahlen zu können. In Italien war es fast Mitternacht, als meine Redakteure Jordan White und Heather Antos mich darum baten, an The Screaming Citadel zu arbeiten, und ich habe nicht geschlafen, weil ich nicht bis zum Morgen warten konnte, um direkt mit der Arbeit an den Seiten zu beginnen.

Welche Anforderungen stellte das Projekt an dich hinsichtlich der Illustrationen und dessen, was du abliefern würdest? Was war dein generelles Gefühl beim Design?
Eine weitere großartige Sache an diesem Job ist, dass ich die Gelegenheit hatte, mit zwei Autoren zu arbeiten, die ich sehr respektiere: Kieron Gillen und Jason Aaron. Die Story und das Skript für meinen One-Shot sind fantastisch. Ich hoffe, in der Zukunft wieder mit Kieron und Jason arbeiten zu dürfen, gerne auch an ein paar Superhelden. Sie hatten sehr genaue Vorstellungen von dem Schauplatz für diese Geschichte. Die Schwierigkeit bei dem, was sie von mir verlangten, bestand darin, ein klassisches Horrordesign zu nehmen und es nahtlos in das Star Wars-Universum zu integrieren.

Wenn man sich deine Skizzen so anschaut, dann sehen wir ein paar ziemlich coole Mischungen mittelalterlicher, gotischer und viktorianischer Einflüsse. Wo hast du mit deiner Recherche hierfür begonnen? Und wie sehr hast du dich auch an bereits existierenden Star Wars-Designs orientiert?
Das war echt nicht leicht. Ich habe viele Konzeptbücher von vielen Filmen und Videospielen aufgeschlagen, um etwas zu finden, das mich inspirieren würde. Zwei der schönsten Bücher, die ich habe, sind definitiv die Kunstbücher zu den letzten beiden Star Wars-Filmen, Das Erwachen der Macht und Rogue One. Diese Bücher haben mir geholfen, etwas zu versuchen, das für mich neu war, und zugleich nahe an unserer Galaxis zu bleiben.

Was kannst du über das Aussehen der Königin sagen? Was wolltest du visuell bei ihr erreichen?
Bei der Königin und auch ein paar anderen Charakteren diente mir Francis Ford Coppolas Film Bram Stoker’s Dracula als Inspiration. Die Kostüme und die Farbpalette darin sind verblüffend. Meine Frau hier ist schön, aber auch sehr unheimlich – eine finstere und elegante Alienkönigin.

Dasselbe gilt für die Palastwachen. Wie hast du es geschafft, dass sie so krass aussehen?
Bei den Zitadellenwächtern war das etwas komplizierter. Ich wollte im Grunde eine neue Art von Star Wars-Sturmtruppen, etwas, das ikonisch aber auch neu ist. Dem Kopf liegt ein klassischer Mandalorianerhelm zugrunde. Das trägt schon viel dazu bei, dass es sofort das vertraute Aussehen der Star Wars-Welt hat. Bei ihren Kostümen nutzte ich klassische mittelalterliche Rüstungen, aber mit Lichtern und Sci-Fi-Details. Bei ihren Waffen wolte ich einen klassischen Blaster und etwas, das mir dabei hilft, coole Kämpfe mit ihnen gegen Luke und sein Lichtschwert zu zeichnen. Und um das alles noch glaubwürdiger zu machen fügte ich eine neue Flagge für diese neue Fraktion hinzu.

Was nutzt du beim Design von Figuren wie Vespinax, Bombinax, etc. um ihnen etwas „Schurkisches“ zu verleihen, also abgesehen von dunkleren Farben und dergleichen? Wie sorgst du dafür, dass sie in den Illustrationen bedrohlich wirken?
Ich habe mich entschieden, all diese Figuren ohne Iris zu zeichnen und dann noch mit kadaverhafter Haut. Sie bedrohlich wirken zu lassen erzielt man mit seinem Kunststil; ich liebe es wirklich, düstere Charaktere zu zeichnen. Ich bin einfach ein Anhänger der dunklen Seite!

Ich kann es kaum erwarten, Versionen dieser neuen Figuren von den anderen beiden Zeichnern zu sehen, die bei diesem Crossover mitmachen: Salvador Larroca und Andrea Broccardo!

Das Aussehen der Zitadelle selbst ist einfach so unglaublich cool und grotesk – wie hast du dir das ausgedacht?
Für die Zitadelle ließ ich mich von alten, schwarzweißen Horrorfilmen inspirieren, in denen diese unmöglichen Schlösser auf den unzugänglichsten Bergen thronen, aber ich wollte dabei deren klassische mittelalterliche Optik vermeiden. Ich wollte stattdessen etwas, das ganz stark dieses spezielle Star Wars-Flair hervorruft.

Man schaue sich nur diese Cover an! Hast du ein Lieblingscover bei dieser Serie?
Derzeit finde ich das vierte Cover, Star Wars #32, am Schönsten. Es zeigt Han, Luke und die Zitatellenwächter. Harrison Ford ist sehr schwer zu zeichnen, aber er ist auch mein Lieblingsschauspieler. Er ist auf vier der fünf Cover! Ich will Marvel und Lucasfilm davon überzeugen, mir eine Indiana Jones-Serie zu geben. Das ist mein Plan. Ich meine es erst damit! Kommt schon, Leute. Kommt schon!

Letzte Frage, Marco: Wie ist es, mit Kieron zusammen an diesem One-Shot zu arbeiten?
Mit Kieron zu arbeiten ist ein echtes Vergnügen. Das Skript ist so gut geschrieben; alles funktioniert perfekt und die Geschichte fließt geschmeidig und natürlich. Er hat beim Geschichtenerzählen ein tolles Auge fürs Detail. Ich liebe es, mit Autoren wie ihm oder Jason zu arbeiten. Ich liebe die Interaktionen mit all den Charakteren aus beiden betroffenen Serien, Star Wars und Doctor Aphra. Ich hoffe, dass die Synergie mit Kieron bei allen Seiten von Screaming Citadel klar erkennbar sein und alle Leser zufriedenstellen wird. Wir haben eine Menge Spaß hierbei.

The Screaming Citadel #1 erscheint am 3. Mai. Am 17. Mai geht der Handlungsbogen dann in Star Wars #31 weiter und springt dann am 31. Mai zu Doctor Aphra #7 über. Im Juni findet die Geschichte dann in Star Wars #32 und Doctor Aphra #8 ihren Abschluss. Der amerikanische Sammelband erscheint am 24. Oktober und ist bereits auf Amazon.de¹ vorbestellbar. In Deutschland ist 2018 bei Panini damit zu rechnen.

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