Rezension: Jedi Quest 2: Der Weg des Padawan von Jude Watson

Ein herzliches Hallo und Willkommen zur heutigen Ausgabe unserer Rezensionsreihe. Im Angebot: Jedi-Quest 2: Der Weg des Padawan von Jude Watson. Das Original erschien bei Scholastic, die Übersetzung von Dominik Kuhn bei Panini; an all den Daten änderte sich seit Band 1 auch nichts mehr.

Interessant – und ja, inzwischen ist mir aufgefallen, dass ich das ständig sage – ist dabei die Wahl des Titels. Der Vorgänger hieß Der Pfad der Erkenntnis, dieses Mal beschreiten wir den Weg des Padawan. Aus einem Pfad wurde also ein Weg. Die Analogie wird in den folgenden Bänden leider nicht fortgeführt, aber sie ist trotzdem erwähnenswert.

Wir befinden uns im Jahr 27 vor der Schlacht um Yavin. Der Prolog besteht aus den Gedanken und Wünschen von Obi-Wan, der sich fragt, ob er Anakins Ausbildung genauso gut hinbekommt, wie es Qui- Gon mit seiner eigenen geschafft hat. Dabei fällt ihm auf, dass er sich für Anakin nichts anderes als einen guten Freund wünscht. Kapitel 1 kommt chronologischen Lesern zunächst bekannt vor, denn Anakin Sykwalker wandert durch Coruscants Unterstadt. Woher kennen wir diese Szene nur? Ach ja, aus Planet der Verräter. Doch dieses Mal geht Anakin nicht aufgrund eines Straßenrennens nach unten, sondern um Ersatzteile zu besorgen, die er für einige seiner Droidenprojekte benötigt und die es wahrscheinlich auf diesen speziellen Schrottplätzen zu finden gibt. Auf diesem Streifzug trifft er auf seinen Mit-Padawan Tru, der ebenfalls nach Teilen sucht.

Am nächsten Tag treffen die beiden wieder aufeinander – in der Ratskammer des Hohen Rates der Jedi. Ebenfalls anwesend sind ihre beiden Meister, die Padawan Darra und ihre Meisterin sowie Ferus Olin, der Padawan von Siri, die jedoch zu spät erscheint. Ferus Olin hat hier seinen chronologisch ersten Auftritt, doch unsere Langzeitleser dürften ihn trotzdem bereits kennen. Er spielt eine der Hauptrollen in der Reihe Der letzte Jedi, die Ebenfalls von Jude Watson geschrieben wurde. Den ersten Sammelband hatte ich bereits vor drei Jahren rezensiert. Nachdem Siri dann auch endlich angekommen ist, werden die vier Jedi-Teams auf eine gemeinsame Mission geschickt. Auf einem Planeten, der faktisch lediglich aus zwei Regionen besteht, ist ein Giftgas ausgebrochen, welches die Hälfte der Bevölkerung bereits umgebracht hat und die andere Hälfte bedroht, sollte sich der Wind drehen. Die Folgen sind Panik und Plünderungen. Also sollen die Jedi die Evakuierung des Planeten beaufsichtigen.

In Folge dessen werden die Meister von ihren Padawanen mehr oder weniger wissentlich getrennt, sodass die vier Jugendlichen auf sich allein gestellt sind. Dabei kommt es immer wieder zu Reibereien zwischen Anakin und Ferus, während Tru und Darra die neutralen Elemente bilden. Da der Leser die Geschichte aus Anakins Perspektive erlebt und dieser Ferus nicht sehr nett findet, schwingt dieses Gefühl auf den Leser über, obwohl dieser natürlich bemerkt, dass Anakin sich verhält wie ein kleines Kind. Im Zusammenhang eines Jugendromans wird dies wohl ein genialer Schachzug sein, da sich jüngere Leser gerne mit dem jungen Anakin identifizieren. Aus der älteren Perspektive jedoch hat das Ganze nicht die erwünschte Wirkung erzielt. Lustig finde ich jedoch Anakins Sicht der Dinge, wenn es um Regeln geht, die er immer wieder bis an ihre Grenzen biegt und neu interpretiert, um sie nicht brechen oder Obi-Wan belügen zu müssen. Auch Ferus fällt dies auf und im Gegensatz zum Leser, der dazu nicht fähig ist, spricht er Skywalker auch darauf an.

Im Gegensatz zum Vorgängerband hat Kanzler Palpatine keinen Auftritt, was ich gar nicht schlecht finde. Mir hat es schon gereicht, dass er in fast jeder The Clone Wars-Folge am Ende mal im Bild stand. Schön hingegen fand ich die Einführung der neuen Charaktere und Siris Einbindung in die Handlung. Ich hoffe, dass sie im weiteren Verlauf noch öfters vorkommt und vielleicht eine Rahmenhandlung mit Obi-Wan dabei herausspringt, wie es bei Qui-Gon und Tahl war. Was Watson wichtig war, ist die Abgrenzung zwischen den beiden Reihen. Die Anfänge sind völlig unterschiedlich gehalten, was definitiv eine gute Entscheidung war. Ich werde nämlich weniger Holocrons vergeben, sollte ich eine Geschichte aus Jedi-Padawan noch einmal lesen müssen. So gibt es aber fünf von fünf Holocrons von mir.

Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!

Wie sieht eure Meinung zu diesem Buch aus?

Schreibe einen Kommentar