Und auch heute dürfen wir euch wieder zu unserem großen Dark-Horse-Adventskalender begrüßen. Mit dem heutigen 17. Kalendertürchen begeben wir uns zurück in den Yuuzhan-Vong Krieg und der Reihe Invasion, die mit Die Rettung fortgesetzt wird. Viel Spaß!
Invasion II: Die Rettung ist, wie der Name bereits vermuten lässt, der zweite Band der Dark-Horse-Comicreihe Invasion. Wer also den ersten Band nicht gelesen hat, sollte entweder an dieser Stelle aufhören zu lesen, oder zur Kenntnis nehmen, dass diese Rezension Spoiler zum ersten Band enthalten wird. Invasion II wurde, ebenso wie der erste Band, von Tom Taylor geschrieben, die Zeichnungen hat Colin Wilson angefertigt und Leben in Form von Farbe brachte Wes Dzioba ins Spiel. Das Cover gestaltete Jo Chen, die Übersetzung fertigte Michael Nagula an.
Die Handlung spielt erneut im Jahr 25 NSY und direkt nach dem ersten Band, Angriff der Yuuzhan-Vong. Damit spielt auch Die Rettung noch vor Das Erbe der Jedi-Ritter 2: Die schwarze Flut. Hauptpersonen sind dieses Mal deutlich Finn Galfridian und seine Schwester, während ihre Eltern nur noch nebensächliche Rollen spielen, jedoch für die Story auch nicht ganz unwichtig sind. Luke Skywalker nimmt erneut eine der wichtigsten Nebenrollen ein und auch die Solo-Zwillinge Jaina und Jacen sind wieder mit von der Partie. Nicht mit dabei sind jedoch ihre Eltern Han und Leia, doch fehlen sie der Story auch nicht.
Was passiert? Nachdem Finn durch das Holocron, welches er im letzen Band erhalten hat, herausfindet, dass im Freundes- und Beraterkreis seines Vaters ein Verräter eingeschleust ist, will er unbedingt nach Artorias reisen, um seinen Vater zu schützen. Skywalker und einige andere mächtige Jedi sind jedoch dagegen und so ist Finn fürs Erste gezwungen, auf Yavin IV in der Jedi-Akademie zu bleiben. Jedoch sind nicht alle Jedi gegen seinen Plan und so erfährt er Hilfe aus unerwarteter Richtung.
An anderer Stelle in derselben Galaxis haben Finns Mutter und seine Schwester ein Schiff der Yuuzhan Vong gekapert und sind auf ihrem, ich will es nicht unbedingt Feldzug nennen, aber nun gut, auf ihrem Feldzug durch ihren kleinen Teil des Alls, um Flüchtlinge aufzunehmen und Opfern der Vong zu helfen. Natürlich bleibt das Geschehen vor diesen nicht lange verborgen und so sind sie letzten Endes gezwungen, einen ganzen Planeten anzugreifen, der von den Vong unterjocht wurde.
Die Story von Die Rettung hat mich bei weitem mehr fasziniert als die des ersten Bandes. Neben dem äußerst glaubwürdigen Hauptcharakter haben mich vor allem die Einblicke in die Hierarchie der Vong fasziniert. Und anscheinend kennen auch diese etwas in der Art von Ungehorsam gegenüber der Tradition. Auch gibt es einen gewaltigen „Plot Twist“, den selbst ich als geübter Leser nur vage habe erahnen können, da er lediglich im ersten Band mit einem einzelnen Satz angekündigt wurde. Doch für diesen zweiten Band scheint er für die Handlung danach nicht mehr wichtig, sondern eher für Erklärungen im Band selbst und den dritten und letzten Band der Reihe. Trotzdem stellt er eine Art Schockmoment dar. Und das in einer Reihe, die sowieso schon nicht ohne ist.
Auch die Zeichnungen sind wieder im Stil des ersten Bandes gehalten, also ebenfalls ziemlich brutal. Blut wird nicht verdeckt und die Handlung wunderbar atmosphärisch unterstützt.
Doch obwohl die Handlung und auch die Zeichnungen nicht ohne sind, haben die Macher es trotzdem noch geschafft, den einen oder anderen Witz einzubauen. Mein Liebling unter diesen ist während einer gewissen Planetenbefreiung auf einem bestimmten Schlachtmarsch zu finden. Leser werden wissen, welche Stelle ich meine, alle anderen: freut euch darauf.
Auch wird wieder viel Storybuilding für den dritten Band betrieben, auch wenn ich so viel Potenzial sehe, dass ich nicht ganz sicher bin, wie diese ganze angekündigte Handlung in einen Band passen soll. Für Erstleser im Legends-Bereich ist Die Rettung nicht geeignet, da es sich nun einmal um einen zweiten Teil handelt und zweite Teile für gewöhnlich auf dem ersten Band aufbauen.
Zusammenfassend kann ich Invasion II: Die Rettung nur empfehlen. An keiner Stelle wird die Handlung langweilig und Charaktere kommen weder zu kurz noch wird ihnen zu viel Zeit zugesprochen. Die Handlung und die Zeichnungen sind stimmig und passen zueinander, sodass ich ohne groß zu zögern gerne fünf von fünf Holocrons vergebe.
Wir danken der Stadtbibliothek Mönchengladbach für ihren Bestand.