Rezension: Star Wars Comic-Kollektion, Band 34: Jedi – Die dunkle Seite

Ein herzliches Hallo und Willkommen zurück zu unserer Rezensionsreihe zur Star Wars Comic-Kollektion, welche bereits bei Band 34 angelangt ist. Autoren dieses 34. Bandes sind Scott Allie für die titelgebende Geschichte Jedi – Die dunkle Seite und Ryder Windham für das Episode I – Special: Qui-Gon Jinn. Die Übersetzung wurde in beiden Fällen von Michael Nagula angefertigt.

Star Wars Comic-Kollektion, Band 34: Jedi: Die dunkle Seite (08.01.2018)
Star Wars Comic-Kollektion, Band 34: Jedi: Die dunkle Seite (14.12.2017)

Im Einführungstext wird noch einmal ganz kurz auf die Specials zu Episode I eingegangen, mit deren vierten Teil nun alle in der Kollektion enthalten sind, und daraufhin eine kleine Vorgeschichte zur titelgebenden Geschichte geliefert, die allerdings nicht zum Verständnis der Geschichte selber nötig ist. R2-D2s Speicherkarte widmet sich dem Zeichner Mahmud Asrar, der offenbar der erste türkischstämmige Zeichner für US-Mainstreamcomics war.

Die Handlung von Jedi – Die dunkle Seite spielt im Jahr 52 vor der Schlacht um Yavin. Bereits bei der Vorstellung der Figuren wird klar: der Comic ist eine Vorgeschichte zur Reihe Jedi-Padawan von Jude Watson, welche ich in den letzten zwei Jahren für euch gelesen und rezensiert habe. Wir treffen auf Qui-Gon Jinn und dessen Padawan Xanatos, welche sich aktuell im Training befinden. Bereits hier wird klar, dass Xanatos überhaupt nicht geeignet ist, ein Jedi zu werden, und der Leser fragt sich bereits nach der ersten Szene, weshalb er des Ordens nicht schon vor langer Zeit verwiesen wurde.

Kurz nach dem Training treffen wir auf die Jedi Tahl, welche wir ebenfalls bereits aus Watsons Reihe kennen und die von Yoda angewiesen wurde, das Training zu unterbrechen und Meister Jinn und dessen Schüler in den Ratssaal zu bringen, in welchem sie eine gemeinsame Mission erhalten würden.

Auch während dieser Missionsbesprechung fällt Xanatos wieder negativ auf und denkt, dass diese Mission lediglich dazu dient, ihn selber wieder zu seiner Familie zurück zu bringen, denn die Mission führt die Gruppe auf seinen Heimatplaneten Telos IV.

Spoiler zu Jedi-Padawan:

Aufmerksame Leser unserer Rezensionen, oder der Jedi-Padawan Reihe werden wissen, dass es sich hier tatsächlich um Xanatos‘ letzte Mission für den Jedi-Orden handelt. Jedoch nicht, weil er abgeschoben wurde.

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Klar ist jedoch, dass alles in die Hose geht, nachdem Xanatos auf seine Familie trifft.

Die Vorgeschichte visualisiert zu sehen, fand ich im ersten Moment sehr aufregend. Klar wusste man, was am Ende passieren würde, doch machten die Bilder dies fast vollständig wieder wett. Auch das offene Ende lässt sich mit der Fortsetzung durch die Jugendromanreihe erklären, sorgt aber dafür, dass der Comic unter keinen Umständen alleine stehen kann. Auch eignet er sich nicht als Prequel, da zu viel der Handlung bereits bekannt ist, wenn man die nachfolgenden Bücher bereits gelesen hat. Wenn man den Comic also sinnvoll in eine Lesereihenfolge mit den Büchern bringen möchte, dann sollte er entweder vor der Reiehe gelesen werden oder nachdem Qui-Gon Obi-Wan Xanatos‘ Geschichte erklärt hat. Meine Präferenz wäre vorher, da ich sowieso gerne chronologisch lese.

Leider kann man sich aber kaum in eine der handelnden Figuren hineinversetzen, sodass man als Außenstehender weder mit Qui-Gon fühlen kann, noch etwas anderes als Unverständnis gegenüber Xanatos empfindet. Auch ein Todesfall im Comic rührt den Leser kaum an, nicht nur, weil er so schnell abgehandelt wird, sondern auch, weil man sich nicht in den Charakter hineinversetzen konnte.

Das Qui-Gon Special wurde im Anschluss angefügt und behandelt eine Szene aus dem Roman zu Die dunkle Bedrohung, in welcher Anakin von einem Rodianer (im Buch ist es sein Kumpel Wald) bezichtigt wird, beim Podrennen geschummelt zu haben, was den jungen Skywalker dazu antreibt, dem anderen Jungen die Wahrheit einzuprügeln. Qui-Gon lehrt ihn hier den Unterschied zwischen Gewalt und der Art der Jedi, das Recht durchzusetzen.

Viel muss man nicht von den Specials zu Episode I halten, doch passieren hier auch sinnvolle Dinge, welche einige Plotlöcher in der Episode beheben und auch die Basis für einen Handlungsstrang in der Jedi-Quest Reihe liefern. Also kann man schon sagen, dass zumindest dieses Qui-Gon-Special seine Daseinsberechtigung hat.

Der neue Fortsetzungstext ist tatsächlich überraschend innovativ. Neben der bereits bekannten Idee, Episode III visuell an Episode IV anzunähern, was nun nichts Neues ist, wird auch Ewan McGregor gelobt, welcher sich auf extreme Weise auf seine Rolle des Obi-Wan Kenobi in der Episode vorbereitet hat.

Zusammenfassend würde ich 3,5 Holocrons geben, doch wir vergeben nur ganze Holocrons, daher werden es nur drei. Für vier reicht mir die Story in der Hauptgeschichte einfach nicht aus. Sie ist aus vielen bekannten und wenigen neuen Elementen zusammengesetzt und hätte noch einen guten Ticken innovativer und vor allem mitreißender sein dürfen.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!

Nichtsdestotrotz danken wir Panini für das Rezensionsexemplar.

5 Kommentare

    1. Hmmm hatten wir am Anfang mal so beschlossen und über die Jahre nix dran gerüttelt. 😀 Da ist mehr Tradition als Logik im Spiel, wobei wir das damals damit begründet haben, dass das Bewertungssystem mit halben Noten zu komplex wird. Ich persönlich würde die Holocrons glaube ich aber eher ganz abschaffen, da sie den Leser zu sehr auf eine Zahl anstatt auf den Inhalt der Rezension fixieren.

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