Rezension: Nachspiel: Das Ende des Imperiums von Chuck Wendig

Nachspiel: Das Ende des Imperiums (21.08.2017)
Nachspiel: Das Ende des Imperiums (21.08.2017)

Heute, am 21.08.2017, wird mit Das Ende des Imperiums offiziell der dritte und damit finale Teil der Nachspiel-Trilogie von Chuck Wendig hierzulande von Blanvalet veröffentlicht. Die 592 Seiten des Romanes wurden diesmal alleine von Andreas Kasprzak ins Deutsche übersetzt.

Neben der Romanausgabe, welche ihr unter anderem hier bei Amazon.de¹ bestellt könnt, wird der Roman zeitgleich auch als E-Book angeboten, welches ihr hier¹ vorbestellen könnt. Die US-Ausgabe Aftermath: Empire’s End wurde bereits am 21.02.2017 veröffentlicht. Meine Kollegin Ines hat bereits die englische Ausgabe rezensiert.

Nachdem die Trilogie in Deutschland mit Nachspiel am 18.04.2016 seinen Anfang nahm, und bereits am 20.03.2017 mit Nachspiel: Lebensschuld die Hälfte hinter sich hatte, hat sie seit heute mit Nachspiel: Das Ende des Imperiums ihren Abschluss. Ich habe auch bereits Rezensionen zu Band 1 und Band 2 der Trilogie verfasst.

Blanvalet liefert folgende Inhaltsangabe zum Abschluss der Nachspiel-Trilogie:

Nach Nachspiel – Der Krieg ist nicht vorbei und Nachspiel – Lebensschuld liefert Chuck Wendig nun endlich den spannenden Abschluss der New-York-Times-Bestsellertrilogie, die zeitlich in den Jahren zwischen Die Rückkehr der Jedi-Ritter und Das Erwachen der Macht an gesiedelt ist: Der Kampf um Endor hat das Imperium zerschmettert, doch die Rebellion hat noch längst nicht gesiegt. Rae Sloane ist die meistgesuchte imperiale Verbrecherin, auf deren Fersen Leia die ehemalige Pilotin Norra Wexley angesetzt hat. Doch die hat nicht nur Gerechtigkeit im Sinn, sondern auch ihre persönliche Rache …

PDF-Leseprobe

Die Handlung von Das Ende des Imperiums setzt an der Stelle an, an welcher Lebensschuld geendet hat. Nachdem dem Imperium auf Chandrila bei den Feierlichkeiten zum Tag der Freiheit mit den befreiten Gefangenen aus den Gefängnissen von Kashyyyk ein Anschlag auf die Führer der Neuen Republik gelungen ist, befindet sich die entmachtete ehemalige Großadmiralin Rae Sloane auf der Jagd nach Gallius Rax auf dem Planeten Jakku – nichts ahnend, dass sie selbst weiterhin von Norra Wexley gejagt wird. Norra und ihr Team, bestehend aus ihrem Sohn Temmin, dessen modifiziertem B1-Kampfdroide Mr. Bones, dem ehemaligen imperialen Loyalitätsoffizier Sinjir Rath Velus und der Kopfgeldjägerin Jas Emari, erreichen gerade den Orbit über Jakku, als sie sich auch schon einer Übermacht an imperialen Schiffen gegenüber sehen. Die Flotte des Imperiums verliert keine Zeit, um die Eindringlinge zu vernichten, weshalb Norra umgehend den Rückzug antritt – sich selbst und Jas Emari setzt sie aber vorher noch mittels einer Rettungskapsel auf dem Planeten ab, um Rae Sloane weiterhin auf den Fersen zu bleiben. Temmin und Sinjir können gerade noch rechtzeitig aus dem System springen, um der Neuen Republik von ihrer Entdeckung zu berichten. Auf Chandrila versuchen sie nun alles, um die Neue Republik zu einem schnellen Angriff auf die Reste des Imperiums auf und über Jakku zu bewegen.

Das Ende des Imperiums ist in fünf Teile mit insgesamt 34 Kapiteln gliedert. Wie schon bei den beiden Vorgängerbänden sind auch im dritten Band immer wieder sogenannte Zwischenspiele als Zwischenkapitel eingestreut, welche auch andere Orte und Geschehnisse abseits der Haupthandlung beleuchten.

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So erfahren wir durch ein solches Zwischenspiel auf Nabbo, dass Jar Jar Binks auch 23 Jahre nach Episode III: Die Rache der Sith am Leben ist und sich nun mehr als Clown verdient.

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Ebenfalls wird die Handlung um Eleodie Maracavanya und den Supersternenzerstörer Annihilator fortgesetzt. Dazu sei direkt angemerkt, dass man sich im Deutschen dazu entschlossen hat Eleodie Maracavanya zu einer Frau und Kapitänin zu machen. Im Original benutzt Chuck Wendig für die geschlechtsneutrale Person Eleodie die Personalpronomen „zhe“ und „zher“. Offensichtlich ist man hierbei den leichten Weg gegangen und hat die Person Eleodie kurzerhand einfach zur Frau erklärt. Dies war zwar bereits in Lebensschuld der Fall, ich persönlich hatte aber irgendwie darauf gehofft, dass nun mit Das Ende des Imperiums die Chance genutzt wird um korrigierend einzugreifen, sodass dieser offensichtliche Fehler behoben wird.

Aftermath: Empire's End (21.02.2017)
Aftermath: Empire’s End (21.02.2017)

Die Haupthandlung kam mir dennoch diesmal wie ein Grund zum Zweck vor. Was Tiefgründigkeit angeht haben alle Charaktere ihr Pulver anscheinend bereits in Lebensschuld verschossen. Nun jagt eine fadenscheinige Entscheidung und schwammige Motivation die nächste. Dazu kommt die Berechenbarkeit von Chuck Wendigs Wendungen, welche die Spannung endgültig rausnehmen. Die Action zwischen diversen Schusswechseln wird dabei immer wieder von politischem Handeln abgelöst. Die Politik mag durchaus ihre Reize haben, wie wir in Blutlinie von Claudia Gray gesehen haben. In dem Fall von Das Ende des Imperiums hätte man den Mon-Mothma-Wahlkampfteil allerdings streichen sollen. Dieser bläht die Handlung nur unnötig auf und zeigt zudem eine Mon Mothma, welche nicht zur Mon Mothma passt, welche wir aus Die Rückkehr der Jedi-Ritter kennen, und auf die man daher gut und gerne hätte verzichten können. Der langerwartete Showdown zwischen der Flotte der Neuen Republik und dem Imperium über Jakku war für mich der Hauptgrund und die Motivation, den Roman quasi am Stück durchzulesen. Bereits die Bilder der Wracks auf Jakku in Das Erwachen der Macht waren spektakulär und ließen die Fantasie Purzelbäume schlagen. Nachdem wir dann in Verlorene Welten von Claudia Gray und im Teaser zu Star Wars: Battlefront bereits einen kurzen Blick auf die Schlacht erhaschen durften, war ich auf deren vollständigen Ablauf gespannt. Ihr Ausgang war ja von vornherein bekannt, aber das WIE hat mich interessiert. Vor allem nach den Raumschlachten aus Die Rache der Sith, Die Rückkehr der Jedi-Ritter und zuletzt in Rogue One: A Star Wars Story. Und ich muss sagen: Die Auflösung des Twists in der Handlung lies bei mir jegliche Spannung verpuffen! Denn seit drei Romanen baut Chuck Wendig ein Mysterium um den ominösen Gallius Rax auf. Wer ist dieser geheimnisvolle Imperiale? Was ist sein Ziel? Und vor allem: Was will er auf Jakku? All diese Fragen erhalten endlich eine Antwort, wodurch die Schlacht um Jakku völlig an Bedeutung verliert. Zudem sehe ich die Ereignisse aus Star Wars: Das Erwachen der Macht nun mit anderen Augen. Denn dorthin führen die Ereignisse aus Das Ende des Imperiums. Zu diesem Film baut die Nachspiel-Trilogie eine Brücke. Und meiner Meinung nach geschieht das mehr schlecht als recht.

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Wenn das so weitergeht, kommt irgendwann noch ein Roman in dem erzählt wird, dass der Imperator sich bewusst von Darth Vader hat vernichten lassen. Ähnlich wie Obi-Wan Kenobi, um noch mächtiger zu werden.

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Ich weiß nicht ob mir der eingeschlagene Weg gefällt. Das kann ich erst beurteilen, nachdem Episode IX in den Kinos gelaufen ist und ich den gesamten Hintergrund der Ersten Ordnung und des Obersten Anführers Snoke kenne.

Wie immer haben mir auch Anspielungen und Verweise auf andere Werke des Kanons sehr gefallen. So lassen zum Beispiel die Wächterdroiden aus Imperium in Trümmern und die Kopfgeldjäger Dengar und Embo aus The Clone Wars grüßen. Natürlich spielen auch Han Solo und Leia Organa wieder wichtige Rollen. Mir gefiel auch die Erwähnung des imperialen Großadmirals Thrawn und seiner Herkunft aus den Unbekannten Regionen. Leider hat Luke Skywalker auch im dritten Band der Trilogie lediglich einen Auftritt am Rande und das auch nur in einer Erwähnung. Spätestens nach Das Ende des Imperiums dürfte jedem Leser klar sein, dass die Geschichten im Kanon einen deutlich anderen Weg gehen als noch die Geschichten aus den Legenden. Mir ist es beim Lesen wieder deutlich bewusst geworden, nach über einem Jahrzehnt mit Geschichten rund um Luke Skywalker, Prinzessin Leia und Han Solo an der Spitze jedes Konflikts, ist es etwas gewöhnungsbedürftig, wenn so etwas Entscheidendes wie die finale Schlacht gegen das Imperium gänzlich ohne die großen Drei abläuft. Dazu kommt noch, dass ein Flieger-Ass wie Wedge Antilles, der in den Legenden noch immer entscheidend an vorderster Front aktiv war, in Das Ende des Imperiums nur mit Müh und Not noch aktiv werden kann. Das ist eine Tatsache, die mich etwas traurig gestimmt hat. Klar ist es richtig, die großen Drei nicht alle Konflikte bestreiten zu lassen, wie es eben in der Vergangenheit immer der Fall war. Aber dass die großen Helden der Rebellion so gar keine Rolle mehr spielen, ist dann doch etwas viel auf einmal. Anscheinend will man die großen Momente der Helden auf die Filme begrenzen. Gewöhnungsbedürftig, aber in einer großen Galaxis mit einer neuen Regierung durchaus der richtige Weg.

Alles in allem war ich dann von Das Ende des Imperiums doch eher enttäuscht. Die erhoffte Enthüllung rund um Gallius Rax war dann noch mehr heiße Luft. Zudem fand ich es ganz schwer, auch nur einem Handlungsstrang der Hauptfiguren Sympathie entgegenzubringen. Im einen Moment wird sich noch so und so entschieden und im nächsten Moment wird sich darüber aufgeregt, dass es so und so gemacht wurde. Das passt vielleicht zu einer einzelnen Figur, aber wenn das auf knapp 600 Seiten jeder durch die Bank weg so handhabt, wird es irgendwann langweilig – und wie erwähnt vorhersehbar. Auch die Schlacht um Jakku selbst, von der ich mir so viel erhofft habe, verkam für mich leider zu einem Nebenakt, der abgehandelt werden muss. Da merkt man leider, dass Chuck Wendig nicht das taktische Genie ist. Wie wäre die Schlacht wohl verlaufen, wenn ein Autor wie Timothy Zahn die Feder in die Hand hätte nehmen dürfen? Wir werden es nie erfahren. Allerdings hat der Roman mit Sinjir doch auch einen interessanten Charakter, der einen beim Lesen doch dann und wann auch mal ein Lachen entlockt. Und der große Plan des Imperators um Gallius Rax war gut inszeniert und lässt noch einiges erwarten – schließlich war das geheime imperiale Labor auf Jakku nicht das einzige seiner Art. Es darf also mit weiteren Geschichten und Notfallplänen des Imperators zu rechnen sein. Da ich doch unterhalten wurde, der Roman die Nachspiel-Trilogie abschließt und bekannten Figuren ein neuer Weg gegeben wurde, erhält Das Ende des Imperiums von mir gute zwei von fünf Holocrons!

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!

Wie seht ihr das Finale der Trilogie?

Wir danken Blanvalet für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Gewinnspiel

Mit freundlicher Unterstützung von Blanvalet gibt es bei uns 3x Das Ende des Imperiums zu gewinnen.
Alles was ihr für die Chance auf eines der drei Exemplare tun müsst ist folgende Frage beantworten:

Wie heißt das ehemalige Flaggschiff der Exekutor-Klasse von Großadmiralin Rae Sloane?

Die Verlosung ist beendet!

Teilnahmebedingungen
  • Die Preise werden unter allen Einsendungen mit der richtigen Antwort verlost.
  • Nur eine Einsendung pro Person/Familie/Haushalt!
  • Einsendeschluss ist Samstag, der 26. August, um 23:59
  • Die Preise werden nur innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz versendet!
  • Sämtliche gesammelten Daten dienen nur dem Zweck des Preisversands und werden nach dem Ende des Gewinnspiels und dem Versand der Preise wieder gelöscht.
  • Alle Angaben ohne Gewähr! Eine Barauszahlung der Gewinne ist ausgeschlossen.

In diesem Sinne: Möge die Macht mit euch sein!

Update 27.08.2017 09:30: Die Gewinner

Der Supersternenzerstörer von Rae Sloane heißt natürlich Ravager!
Wir haben die Gewinner gezogen:

  • Axel R. aus Osnabrück
  • Andrea W. aus Essen
  • Johann M. aus Leipzig

Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß beim Lesen!

5 Kommentare

  1. Oh weh, dass klingt irgendwie gar nicht gut und nachdem ich mich bereits ein wenig über Rax informiert habe, kann ich der Beurteilung nur beipflichten. Dass ist schon mehr als enttäuschend. Für so eine wichtige Trilogie wäre wohl ein anderer Autor besser gewesen. So bleibt immer der Fade Beigeschmack dass man sowas wie die Warlords durch einen mehr als dämlichen Plan des Imperators höchstwahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen wird und ich mich ernsthaft Frage wie die 30 Jahre Star Wars Geschichte jetzt füllen wollen. Immer nur Teaser einer möglichen Bedrohung? Die Geschichte Ben`s wie er zu Kylo Ren wird? Ich weiß wirklich nicht, ob diese Entscheidung, dass Imperium schnell bei Jakku zu begraben wirklich die beste war, evtl. hätte man sich da doch mehr Zeit lassen sollen als nur 1 Jahr. Ich bin da ehrlich hin und hergerissen …

  2. So, ich werde mich nun ausführlich über die grandiose Aftermath Trilogie auslassen, und ich kann leider nicht anders, auch über Chuck Wendigs Political Correctness.

    Ich habe die Aftermath-Trilogie seit dem ersten Band gehasst, dieser war für mich eine absolute Enttäuschung, das Genie Chuck Wendig hat uns nicht nur eine für die Galaxis irrelevante Handlung geliefert, sondern das Star Wars-Universum auch mit vielen neuen, stupiden, nervigen und unrealistischen Charakteren bereichert. Dr. Bones ist ein derart nerviger Charakter, dass ich immer gehofft habe, dass er zerstört wird, doch leider hat dieser anscheinend Superkräfte, und ist unbesiegbar. Der zweite Roman Lebensschuld bringt zwar etwas Relevanz in die traurige Potential-Verschwendung von Aftermath, aber leider werden die wenigen Verbesserungen gegenüber dem ersten Band durch Wendigs schrecklichen Schreibstil wieder wettgemacht. Leider ist auch Rae Sloane die wohl langweiligste imperiale Führungsperson im Kanon, da helfen auch nicht ihre Undercover-Untersuchungen auf Coruscant. À propos Coruscant, wie herrscht bitte auf der glänzenden Hauptwelt des Imperiums, die inmitten des vom Imperium am meisten profitierenden Kernes liegt, ein Bürgerkrieg auf den Straßen und ein offener Aufstand? Wendig hat sich ja viel Mühe gemacht, um das Imperium als das „Böse“ darzustellen, siehe Kashyyyk, doch leider passt Wendigs Coruscant nicht mit dem Coruscant von Luceno, Zahn oder jedem anderen Star Wars-Autor zusammen. Auch die Degradierung des Mas Amedda zu einer weinerlichen Marionette ist traurig.

    Ich denke zwar nicht, dass das Wenigs Idee war, doch der Umstand, dass zwischen Endor und der Kapitulation des Imperiums nur etwas mehr als ein Jahr vergangen sind, ist sehr unrealistisch. Die Großteil der Rebellenflotte wurde bei Endor eingesetzt, und davon wurden viele Schiffe vernichtet, und ein Jahr später ist das Imperium auf die Knie gezwungen? Und doch hat das Imperium auf jeder Hinterwäldler-Outer-Rim Welt einen Sternzerstörer parat. Entweder haben sich die Sternzerstörer in Luft bzw. Weltraumwindeln aufgelöst, oder 90% der imperialen Streitkräfte sind desertiert.

    Am Schluss möchte ich noch über Wenigs glorreichen Feldzug gegen die Sexisten und Rassisten unter uns schreiben. Es ist sein gutes Recht, dass er in seinen Romanen sehr viel Diversität einbringt, vermutlich kommen in der gesamten Aftermath-Trilogie mehr Minderheiten vor als in den gesamten Star Wars-Legends, doch Kritiker seiner Bücher als Sexisten und als das „böse Imperium“ zu bezeichnen, nur weil sie seine Perlen der Literatur nicht mögen, ist armselig und traurig, und trägt sicher nicht zu einer breiten Akzeptanz für diversifizierte Charaktere bei. Wendig versteht leider nicht, dass die Aftermath-Trilogie auch ohne Sinjir, Temmins Tanten etc. schlecht wäre. Auch der Vergleich, dass seine bösen Kritiker doch wie das Imperium wären, hinkt, da seine Rebellion dank Sinjir und den grausamen Wookiees auch nicht mehr großartig unterschiedlich zu den wahnsinnigen Imperialen auf Kashyyyk darstellt.

    Am meisten hasse ich die grandiose Potential-Verschwendung der Aftermath-Trilogie. Sie hätte die Thrawn-Trilogie des neuen Kanons werden können, und den letzten Tage des Imperiums eine Dramatik verleihen können á la „Der Untergang“, gleichzeitig mit der Aufbruchstimmung und dem revolutionären Eifer der Neuen Republik, man hätte die Schicksale verschiedenster Zeugen dieser für die Galaxis so entscheidenden Stunden beleuchten können, von den endlich wieder gleichberechtigten Nicht-Menschen, zu den imperialen Deserteuren, Loyalisten und Fanatikern, den Soldaten der Rebellen, die endlich an ihrem Ziel angekommen sind, …. Man hätte so vieles aus dem Ende des Imperiums herausholen können.

    Stattdessen haben wir eine imperiale Selbsthilfegruppe auf Akiva bekommen, und einen verrückten Kampfdroiden. Und Weltraumwindeln.

    In diesem Sinne freue ich mich auf Morgen, wenn ich voll Vorfreude und hohen Erwartungen mein Exemplar „Das Ende des Imperiums“ in den Händen halten kann.

  3. Ich habe bis jetzt noch nicht einen einzigen Roman von Wendig gelesen, ich konnte mich nach diesen ganzen vernichtenden Kritiken (lest mal die Kommentare auf amazon, die sind teilweise so bösartig xD ) einfach nicht dazu durchringen.
    Irgendwann werde ich mich damit auseinander setzen, aber bis dahin wird noch viel Wasser den Rhein runter fließen…

  4. Hallo zusammen,
    habe eben Teil drei beendet und bin doch positiv überrascht. Klar, es ist keine Thrawn Trilogie und Rax stinkt ein wenig als Bösewicht ab, aber ich finde sie haben gute Erklärungen für die Entwicklung der Galaxis gegeben… 4/5 wenn es nach mir geht… ?

  5. Inzwischen habe auch ich die Trilogie von Wendig gelesen. Ich glaube, in Bezug auf The Mandalorian hat sich das durchaus auch jetzt noch gelohnt, denn so ist mir klarer geworden, was wir dort und in den Parallelserien noch erleben könnten.

    Ehrlich gesagt bin ich bezüglich der Nachspiel-Trilogie hin und her gerissen. Einerseits hat jeder Roman seine Längen, weil zwar jeweils alles auf ein großes Ereignis am Ende hinausläuft (Imperiale Konferenz, Tag der Befreiung, Schlacht von Jakku), dieses Ereignis aber durch zahlreiche Volten in der Handlung hinausgezögert wird. Gefühlt tausendmal geraten die Figuren in Gefangenschaft etc. Wendig ist offensichtlich stark vom Drehbuchschreiben beeinflusst, und die Romankapitel lesen sich wie Folgen einer Serie. Doch eine Aneinanderreihung von Quests ist für mich noch keine gute Romanhandlung. Auch die Star-Wars-untypische Brutalität hat mich etwas gestört – der Höhepunkt war die widerliche Szene mit Bones und dem imperialen Offizier Effney in „Das Ende des Imperiums“.

    Andererseits gelingt es Wendig, ein galaktisches Panorama sondergleichen zu zeichnen. Die Zwischenspiele habe ich sehr gemocht, ebenso, dass auch die Kernwelten und politische Verwicklungen um Zentrum der Macht thematisiert wurden. Damit bildeten die Romane für mich einen wertvollen Kontrast zu den neuen Filmen und Serien, wo es nur um Kämpfe im äußeren Rand oder den unbekannten Regionen bzw. Außenseiter und Schurken geht. Nach den drei Romanen hat man wirklich einen umfassenden Eindruck, wie es um die Galaxis nach Episode 6 steht. Inzwischen versteht man auch manche Anspielung auf die Sequels besser: Siehe Yupe Tashus Ausspruch, man werde Palpatine in den Unbekannten Regionen wiederfinden…Gänsehaut. Mir hat auch gefallen, dass es nur für Sloane ein offenes Ende gab, und alles andere in einem Resümee-Kapitel zu Ende geführt wurde. Die Figuren fand ich nicht so schlecht gezeichnet wie manch anderer, und Wendig betreibt ein tolles World-Building: Kreative Geschöpfe und Orte und ein starkes Schaffen von Atmosphäre lassen einen in die Welt der Romane eintauchen. Schade fand ich, dass er seinen speziellen Stil aus dem ersten Band danach aufgegeben hat. Der hat wirklich dazu beigetragen, über manche Länge hinwegzusehen und war sehr atmosphärisch. Von mir aus kann man bei einem so wichtigen Werk gern auch literarisch anspruchsvoller sein.

    Jetzt bin ich sehr gespannt, ob wir bald auf dem Bildschirm erleben können, wie die Erste Ordnung genau entstanden ist. Wenn die Ansätze von „Das Ende des Imperiums“ hier weitergeführt würden, wir vielleicht sogar meine Lieblingsfigur Sloane sehen, wäre ich sehr zufrieden.

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