TV-Rezension: Star Wars Rebels 3×08: „Der Spitzenpilot“

In der Star Wars Rebels-Folge „Iron Squadron“ bzw. „Der Spitzenpilot“ kehrt ein Schiff aus dem Erweiterten Universum zurück – allerdings voller Ezras! Disney selbst liefert folgende Inhaltsangabe für diese Episode:

Ezra und Sabine verbünden sich, um einen jungen Spitzenpiloten und seine Crew, die ihr Leben in einem Kampf leichtsinnig aufs Spiel setzen, zu bändigen. Nur so können sie ihre Heimat verteidigen.

Die "Iron Squadron"
Die „Iron Squadron“

Der „junge Spitzenpilot“ heißt Mart Mattin und ist der Neffe von Jun Sato, dem Kommandanten der Phoenix-Staffel, und fliegt mit seinen Freunden Gooti Terez und Jonner Jin einen YT-2400-Frachter – dieselbe Art von Schiff wie Dash Rendars Frachter Outrider in den Legends. Bei einer unglaublich dämlichen Aktion schafft Mart es, von Admiral Konstantine festgesetzt zu werden, der auf Thrawns Geheiß geschickt wurde, um im Mykapo-System rebellischen Aktivitäten nachzugehen. Ebenso dämlich stellen Konstantine und seine Kampfgruppe sich schließlich auch an, als sie Mart am Ende unfreiwillig entkommen lassen. Thrawn, der am Ende persönlich mit der Schimäre dazustößt, tut auch nicht mehr, als zu lächeln und einen freundlichen Gruß an Sato zu schicken, der ihn offenbar von früher kennt. Das war auch der interessanteste Teil der Folge.

Ehrlich gesagt habe ich zu dieser Folge ausnahmsweise nicht viel zu sagen, aber drei Punkte möchte ich dennoch dargelegt haben. Arbeiten wir uns von gut nach schlecht durch:

1. Die Animationen: Hierfür habe ich nichts als Lob. Besonders die Weltraumansicht von Mykapo und die Schiffskämpfe im Orbit wurden wirklich gut gestaltet. Auch der Frachter der Iron Squadron kann sich sehen lassen – eine gute animierte Fassung der Outrider namens Sato’s Hammer, die sich flüssig bewegt. Die „Kameraführung“ ist dabei ebenfalls gut gelungen, auch innerhalb des Schiffs, und die Idee, Fracht als Projektile zu benutzen, ist nicht nur kreativ, sondern auch visuell gut umgesetzt. Die Charaktermodelle von Mart, Gooti und Jonner sind ebenfalls dynamisch und flüssig und stechen für mich selbst neben den neuen Modellen der Ghost-Crew als besser hervor. Daumen hoch dafür!

2. Die Charaktere: Gooti Terez und Jonner Jin bleiben blasse und uninteressante Charaktere, bei denen allenfalls noch nennenswert ist, dass sie nach Lucasfilm-Angestelten benannt wurden, nämlich Andi Gutierrez und John Harper von der Star Wars Show. Mart Mattin, benannt nach Lucasfilm-Story-Group-Mitglied Matt Martin, ist hingegen eine unausstehliche Göre, die selbst Ezra das Wasser reicht. Wie Zeb schon sagt, handelt es sich um ein Schiff voller Ezras – mit allem, was das so mit sich bringt. Sinn der Sache war wohl, Jun Sato einen familiären Hintergund zu verpassen, nachdem er über anderthalb Staffeln lang nur ein blasser Statist war, aber ich hätte es vorgezogen, wenn man stattdessen Sato selbst etwas zu tun gegeben hätte, anstatt die Ghost-Crew an seiner Stelle nach Mykapo zu schicken, während er aus fadenscheinigen Gründen zurückbleibt und erst am Ende eingreift. Daumen runter dafür. Lediglich Chopper glänzt in dieser Episode durch seine beiläufige Grausamkeit anderen Droiden gegenüber.

3. Die Handlung: Die Handlung ergibt sich aus der Sturheit und Dummheit der Figuren. Mart Mattin begibt sich aus Dummheit in Gefahr, Konstantine lässt ihn aus Dummheit entkommen und Thrawn… nun, der lässt sowohl die Rebellen als auch seine inkompetenten Untergebenen ungestraft entwischen. Der Legends-Thrawn hätte Konstantine vermutlich bereits vor seiner gesamten Brückencrew exekutieren lassen.

Alles in allem hat dies den bitteren Geschmack einer Folge, die vorgibt, die Thrawn-Handlung voranzubringen, während sie zugleich so tut, als würde sie einer potenziell interessanten Hintergrundfigur (Jun Sato) endlich das lang überfällige Rampenlicht geben, und bei beiden Unterfangen kolossal scheitert. Charaktere und Handlung fallen in eine Grube, aber für die schönen Animationen gibt es wenigstens ein Holocron.

Hier gibt es die Rebels Recon zu dieser Folge:

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Jetzt bin ich aber mal auf eure Meinungen zu „Der Spitzenpilot“ gespannt!

7 Kommentare

  1. Da sich die Handlung bei Rebels leider fast nur um die Crew der Ghost dreht, kann sie eigentlich gar nicht spannend werden. Es ist schon von vornherein klar, dass die Rebellen überleben, egal wie dumm sie handeln, immerhin ist das eine Kinderserie. Das Imperium ist noch dämlicher als in „Aftermath. Eine Serie im Stil von The Clone Wars wäre viel besser gewesen. Mittlerweile geht mir die gesamte Crew der Ghost nur mehr auf die Nerven, und ich hoffe bei jeder Folge, dass endlich jemand stirbt.

  2. Ich habe mir fast vor Freude ein Bein ausgerissen als bekannt wurde, dass Thrawn Teil des Kanon wird und habe dieser Rebels Staffel entgegen gefiebert wie sonst kaum einer Serie. Natürlich war von Anfang an eine gewisse Skepsis vorhaden, ob sein Genie überhaupt in eine Kinderserie mit 20 Minuten Folgen reinpasst, aber ich bin mit mir größtmöglichster Neutralität in diese Staffel gestartet.
    Mittlerweile macht sich eine kleine Enttäuschung bei mir breit, irgendwie seh ich bis jetzt keine wirklich zusammenhängende Geschichte. Im Gegenteil, ich habe das Gefühl, ich könnte alle Folgen in beliebiger Reihenfolge schauen; ohne, dass es einen Unterschied für das Verständnis macht. Also entweder entwickelt Thrawn da einen Plan, der schon wieder so unvorhersehbar ist, dass man bis zum genialen Ende warten muss oder die Geschichte wird kaum gehaltvoller. Leider befürchte ich ein wenig Zweiteres.
    Abgesehen von unserem liebsten Großadmiral hätte ich mich über ein bisschen mehr Rebellenallianz gefreut, also wirklich zu sehen, wie aus den ganzen Splittergruppen eine große Organisation wird.
    Wie eben in dieser Folge ist durchaus Potenzial oder ein netter Ansatz vorhanden, wirklich ein paar interessante Geschichten zu erzählen, aber am Ende wird es oft nur eine „Standart“-Story nach altvertrautem Muster.
    Und ich lasse mich jetzt nicht auch noch über die unsagbaren Vollpfosten aus, die das Imperium repräsentieren, das versuche ich krampfhaft immer in die Kategorie „is halt ’ne Kinderserie“ zu stopfen (auch wenn es schon länger nicht mehr als ‚Entschuldigung‘ herhalten kann)

  3. Ich fand diese Folge auch selten dämlich. Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann Figuren, die nur aus eigener Blödheit in die Bredouille gelangen. Wenn jemand sich systematisch dämlich verhält, warum sollte ich dann noch mit der Figur mitfiebern und hoffen, dass sie überlebt?

    Ich finde es, wie Mornia, auch sehr schade, dass Rebels es so oft nicht auf die Reihe kriegt, mal richtige Handlungsbögen über mehrere Folgen aufzubauen. Diese Einzelfolgen, in denen in 20 Minuten alles abgehandelt ist, sind einfach vergessbar und unnötig. Ich hätte lieber mal einen folgenübergreifenden Thrawn- / Kallus-Plot.

    1. Wäre schön gewesen, wenn die Folge von Matts Dummheit die Vaporisierung seines Schiffes gewesen wäre, das hätte das Imperium wesentlich bedrohlicher und die Rebellen weniger unbesiegbar erscheinen lassen. Auch wenn ich ihn gerne dabei hätte sterben sehen – Satos Gesicht wäre es alleine schon wert gewesen – es hätte Sato mehr Tiefgang verliehen (Imperium hat letzten Familienteil ausgelöscht) also bloß eine stupide 08/15-Rettung in allerletzter Sekunde, ein Überleben Matts in einer in aller letzter Sekunde aktivierten Rettungskapsel (ja, Plot-Device) aber wäre auch noch tolerierbar gewesen (am besten noch mit einer schönen Verwundung).

      Aber leider sind wir hier ja bei einer FSK6-Kinderserie und nicht beim FSK-12 TCW, wo soetwas möglich gewesen wäre (in den späteren Staffeln).
      Wird Zeit für eine Star Wars-Serie, die sich an ein älteres Publikum richtet!

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